Freitag, 2. Oktober 2020

Stationen des Kinos


1897 gelang es Edward Muybridge mit 12 Fotokameras, die er hintereinander auslöste, den Bewegungsablauf eines Pferdes aufzuzeichnen. Mithilfe eines Zoopraxiskop gelang es ihm, diese Serie von Bildern nacheinander an eine Wand zu projizieren, so dass die Bewegungsequenz sichtbar wurde.

1891 ließ sich Thomas Alva Edison das Kinetoskop und den Kinetograph patentieren. Mit diesem Vorläufer einer Kamera konnte man einen Ablauf von Bildern auf einen mehrere Meter langen Filmstreifen aufnehmen.

1895 zeigten die Brüder Lumière im Keller des Grand Café in Paris die ersten Filme - elf jeweils eine Minute lange Szenen. Einer dieser Filme zeigte die Einfahrt eines Eisenbahnzuges.

Ab 1905 gab es überall in den USA Filmvorführungen in sogenannten "Nickelodeons", den Vorläufern der heutigen Kinos. Der Eintritt kostete einen Nickel (5 Cents), daher auch der Name. Vorgeführte wurden sogenannte "Einakter", Filme von etw 15 Minuten Länge.

1906 wurde in Australien der erste Langfilm produziert: "The Story of the Kelly Gang". Er hatte eine Laufzeit von etwa 60 Minuten.

1908 schlossen sich die führenden Produzenten, Importeure und Verleiher zum ersten Filmtrust der Welt, der Motion Pictures Patent Company (MPPC), zusammen. Dieser Trust versuchte, den gesamten amerikanischen Markt zu kontrollieren, wobei sich die unabhängigen Produzenten weigerten und in den Westen nach Kalifornien zogen.


1910 entstanden vornehmlich in Europa die ersten Kinopaläste.

1911 gründeten die nach Kaliformien abgewanderten Filmschaffenden in einem Vorort von Los Angeles die ersten Filmstudios. Es entstand Hollywood. In Deutschland wurde kurze Zeit später in Neubabelsberg bei Berlin das erste deutsche Filmstudio eröffnet.

1919 gründeten die Schauspieler Charlie Chaplin, Mary Pickford und andere Filmkünstler die Produktions- und Verleihgesellschaft "United Artists", um die unabhängige Produktion,  Vermarktung und die Finanzierung ihrer Filme sicherzustellen

1922 drehten Hans Vogt, Jo Benedict Engl und Joseph Massolle den ersten Film mit einer Lichttonspur ("Der Brandstifter").
Trotzdem gab es bis Ende der 20er Jahre auf dem Markt fast nur Stummfilme.

1927 schaffte der Tonfilm den Durchbruch mit "The Jazz Singer", der allerdings nur zum Teil mit Ton produziert wurde.

1928 entstand der erste vollständige Tonfilm, "Lights of New York". Ab etwa der Mitte der Dreißiger Jahre löste der vertonte den stummen Film vollständig ab. Charlie Chaplin drehte 1936 mit "Moderne Zeiten" den letzten erwähnenswerten Film der Stummfilmära.


1946 geriet die Filmwirtschaft in den USA durch das aufkommende Fernsehen in einer schwere Krise, die ihren Höhepunkt 1949 erreichte.

1952 entwickelte Eastman das Kodakchrom-Verfahren, das Farbaufnahmen erlaubte zum Negativ–Positiv–Verfahren weiter, im selben Jahr wurde auch das Cinemascope-Verfahren patentiert. Damit war der Farbfilm marktfähig geworden.