Sonntag, 11. Dezember 2022

So war der Krimitag 2022

 

Krimitag 2022 - Tatort unterm Tannenbaum.

Tatzeit 8.12.2022, 19 Uhr
Tatortort Stadtbibliothek Essen, Gildehof,
 

Zugunsten der essener chancen e.V. lasen
Brigitte Glaser,
Christiane Dieckerhoff,
Gesine Schulz,
Klaus Heimann
Moderation: Ursula Sternberg und Arnd Federspiel 

Spendenerlös: rund 560 Euro

Tatort-Fotos, erster Teil

Krimitag 2022 Stadtbibiliothek (Foto: Jahn)

Krimitag 2022 in der Stadtbibliothek Essen.

 Mehr als 100 Gäste ließen sich kriminell gut unterhalten.


Krimitag 2022 in der Stadtbibliothek Essen.
Die Mittäter: T. Capitain, C. Dieckerhoff, B. Glaser, G. Schulz, U. Sternberg,
A.Federspiel, N. Koks, K.Heimann (Foto: Jahn)
 

Krimitag 2022 in der Stadtbibliothek Essen.
Von links nach rechts: Tani Capitain (essener chancen), Christiane Dieckerhoff, Brigitte Glaser, Gesine Schulz, dann vorn: Ursu Sternberg, Arnd Federspiel, Niklas Koks (essener chancen), Klaus Heimann


 

Mittwoch, 26. Oktober 2022

Krimitag 2022


Krimitag 2022 - Tatort unterm Tannenbaum.

Veranstaltungshinweis
8.12.2022 (Donnerstag) 19 Uhr, Einlass  18.30 Uhr,
Eintritt frei. Spenden erwünscht,
Reservierungen unter 0201 88-42 001 oder
oeffentlichkeitsarbeit@stadtbibliothek.essen.de
Stadtbibliothek Essen, Gildehof, Hollestr 3, 45127 Essen
Einlass frei – Spenden erwünscht

Krimitag 2022 - Tatort unterm Tannenbaum.

Zugunsten der essener chancen e.V. lesen
Brigitte Glaser, Christiane Dieckerhoff, Gesine Schulz, Klaus Heimann
Moderation: Mischa Bach
Es gelten die jeweils aktuellen Hygiene-Vorschriften

Krimiautorinnen lesen für einen guten Zweck

»Krimitag« in der Stadtbibliothek

Tatort unterm Tannenbaum

Das wird eine kriminelle Weihnachtsfeier, die die Krimiautorinnen Brigitte Glaser, Christiane Dieckerhoff, Gesine Schulz und ihr Kollege Klaus Heimann diesmal zum traditionellen »Krimitag« in der Stadtbibliothek Essen planen.
Der Krimitag, an dem die Autorinnen der Autorengruppe »Das Syndikat« jedes Jahr am 8. Dezember im deutschsprachigen Raum an den Todestag ihres Urahnen Friedrich Glauser erinnern, findet nach zwei Jahren Zwangspause wieder in der Stadtbibliothek im Gildehof statt.
Christiane Dieckerhoff vom Krimistammtisch Essen erklärt: »Wir bieten unseren Gästen kriminell gute Unterhaltung mit unseren mörderischen Geschichten und verlangen dafür angemessenes Schutzgeld in Form von Spenden für einen guten Zweck.«
Der auf diese Art erlesene Erlös wird noch am selben Abend an die essener chancen übergeben. Der Verein widmet sich der Jugendarbeit im Umfeld von Rot-Weiss Essen.
Für die spannende Krimi-Unterhaltung sorgen Spiegel-Bestsellerautorin Brigitte Glaser aus Köln, Spreewaldkrimi-Spezialistin Christiane Dieckerhoff, das Essener Krimi-Multitalent Klaus Heimann und last but not least Gesine Schulz, die mit ihrer Heldin Karo Rutkowski den Putzfrauenkrimi erfand. Außerdem können bei einer Tombola Bücherpakete und Überraschungspreise – wie etwa eine Wohnzimmerlesung - gewonnen werden.


Hintergrund:
Mit dem »Krimitag« ehren die deutschsprachigen Krimiautorinnen und -autoren des Syndikats alljährlich Friedrich Glauser, Namenspatron des von der Autorengruppe verliehenen Krimipreises. Der 1896 geborene schweizer Schriftsteller brachte mit seinem Romanen um die Fälle seines »Wachtmeister Studer« den aus dem angelsächsischen Raum stammenden »Krimi« mit einer ganz eigenen Stimme in den deutschen Sprachraum. Nach einem bewegten Leben starb Glauser am 8. Dezember 1938 – am Vorabend seiner Hochzeit.
Die Autorengruppe »Das Syndikat« wählte Friedrich Glauser deshalb 1987 zum Namenspatron des von ihr beim Krimifestival Criminale verliehenen Preises für die besten Kriminalromane des Jahres.


 

Die Autorinnen und der Autor des Krimitags 2022 in der Stadtbibliothek Essen



Christiane Dieckerhoff
arbeitete in ihrem ersten Leben als Kinderkrankenschwester. In ihrem zweiten Leben schreibt sie Spreewaldkrimis und unter dem Pseudonym Nelly Fehrenbach Liebesromane. Christiane Dieckerhoff war 2016 mit ihrer Spreewald-Story »Hechte in der Nacht« für den Glauser nominiert, den Krimipreis des Syndikats. Die Autorin lebt mit ihrer Familie am nördlichen Rand des Ruhrgebiets. Zuletzt erschienen von ihr mit »Verfehlt« und »Verlassen« ihr sechster und siebter Spreewaldkrimi.
www.krimiane.de


Brigitte Glaser
stammt aus dem Badischen, studierte in Freiburg und lebt seither in Köln. Ihr erster Krimi erschien 1996, ab 2001 schrieb sie für den Kölner Stadt-Anzeiger die Krimi-Serie »Tatort-Veedel«. Daneben veröffentlichte sie acht Kriminalromane um die Fälle der Gourmet-Köchin Katharina Schweitzer. Mit ihrem zeitgeschichtlichen Roman »Bühlerhöhe« stürmte sie 2016 die SPIEGEL-Bestsellerliste. Sie vereinigte darin ebenso geschickt wie gekonnt Familien- und Zeitgeschichte, Spionagekrimi und Hotelroman zu einem großartigen Lesevergnügen. Mit »Rheinblick« (2019) und »Kaiserstuhl« (2022) setzte sie die Reihe ihrer Erfolge fort.
www.brigitteglaser.de

Klaus Heimann  veröffentlichte 2015 mit »Taxi zum Nordkap« seinen ersten Kriminalroman. In ihm hat der Essener Hauptkommissar Sigi Siebert seinen ersten Auftritt. Mittlerweile umfasst der Sigi-Siebert-Kosmos sieben Kriminalromane, von denen einer als Bühnenfassung vorliegt, eine E-Book-Kollektion, einen Beitrag in einem Krimi-Kochbuch und eine Heimwerker-Kurzgeschichte, die es auf seiner Homepage als Gratis-Download gibt. Daneben ist Kaus Heimann auch in anderen Genres unterwegs. www.klausheimann.de



Gesine Schulz lebt im Ruhrgebiet, verbringt aber auch gerne Zeit auf der Grünen Insel, wo ihr zweiter Schreibtisch steht. Sie hat eine Vorliebe für Krimis, Katzen, Gärten und Irland. Sie erfand die Essener Putzfrau Karo Rutkowsky, die bislang in zahlreichen Kriminalgeschichten zwischen Karnap und Kettwig bei mysteriösen Mordfällen ermittelt hat. Seit 2009 wird alljährlich an Karos Geburtstag, dem 8. November, der »Weltputzfrauentag« begangen – an dessen Erfindung Gesine Schulz nicht ganz unschuldig ist.
www.gesineschulz.com


 

























Montag, 10. Oktober 2022

Es war einmal

Es war einmal / Once upon a time

Szene von H.P. Karr


Es begab sich am Abend.
Aus dem Fernseher rieselte die Tagesschaufanfare und das Licht des Bildschirms beleuchtet die Gesichter des Ehepaares, das auf die Mattscheibe starrte. Nach den ersten Worten des Tagesschausprechers sagt Frau Popenpuschel mitleidsvoll: »Alt ist er geworden!«
»Wer?«, fragt Herr Popenpuschel.
»Karl-Heinz!« Sie neigt den Kopf in Richtung Bildschirm.
»Kann eben auch nichts dran ändern!«
Und dann erinnert sich Frau Popenpuschel: »Also, damals, als wir uns kennengelernt haben, da sah er richtig fesch aus, der Herr Köpcke!'
»Ach damals!« seufzt er. »Weißt du noch, wie ich immer zu euch gekommen bin, zum Fernsehen?«
Sie nickt. »Ja... was wolltest du noch immer sehen?!«
»Auf der Flucht. Mit dem Doktor Kimble.«
»Ja, richtig, und immer wenn es spannend geworden ist, da habe ich nach deiner Hand gegriffen!« Ergriffen seufzt Frau Popenpuschel.
»Und dann«, erinnert er sich weiter, »als die nächste Serie kann ich glaube das war 77-Sunset-Strip, da haben wir uns verlobt, nicht wahr?!«
Sie widerspricht. »Danach ist 'FBI' gelaufen. Mit dem Efrem Zimbalist. Das musst du doch wissen!«
»Wir haben 77-Sunset-Strip gesehen!«, erklärt er entschieden. »Ich weiß das doch ganz genau, weil du dem einen, diesem Kookie doch immer ganz verliebte Augen gemacht hast!«
Sie schüttelt den Kopf. »Du musst das gerade sagen!«, erregt sie sich. »Du warst es doch, der immer Tammy, das Mädchen vom Hausboot gesehen hat. Diese widerliche Schnepfe. Ich hätte ihr die Augen auskratzen können!
»Das war doch nichts!«, beschwichtigt er sie. »Gar nichts. Ich fand sie nur nett. Dieses Mädchen vom Hausboot.«
Frau Popenpuschel verfolgt einige Minuten stumm den Nachrichtensprecher auf dem Bildschirm. Dann geht sie zum Gegenangriff über.
»Und was war das später? Mit dieser Emma Peel von Schirm, ..Charme und Melone?«
»Das hat du doch immer eingeschaltet!«, verteidigt er sich.
»Weil du in John Steed verschossen warst. Weißt du denn nicht mehr, dass du die Scheidung einreichen wolltest, weil ich nicht mit Stockschirm und Melone herumlaufen wollte?«
»Lächerlich!« Frau Popenpuschel lacht. »Damals hattest du doch schon so graue Haare wie Ben Cartwright bei Bonanza.«
»Du siehst auch nicht mehr gerade so aus wie das nette Mädchen bei 'Bezaubernde Jeannie!«‚ schlägt Herr Popenpuschel zurück.
»Eher wie Inge Meysel bei den '«Unverbesserlichen!«
Frau Popenpuschel zieht es vor, darauf nicht zu antworten.
Die Minuten vergehen, die Tagesschau ist zu Ende. Nur unter dem Drang, eine Entscheidung herbeiführen zu müssen, richtet sie dann wieder das Wort an ihren Gatten.
»Du, schalt mal um!«
»Was kommt denn?« Er zieht die Augenbrauen in die Höhe.
»Derrick!«
»Der mit dem feschen Assistenten?«, erkundigt sich Herr Popenpuschel interessiert.
»Ja. Und der Herr Derrick ist immer so gut angezogen.«
»Unser Sohn müsste bald so alt sein!«, sagt Herr Popenpuschel. »So alt wie der nette Assistent von dem Herrn Derrick!«
»Unser Sohn ist erst so alt wie der kleine Junge von 'Flipper'!«, weist Frau Popenpuschel ihren Mann zurecht.
»Bist du da sicher?« Unglauben ist in seiner Stimme.
»Natürlich!«, erklärt sie voller Überzeugung. »Als er geboren wurde, lief doch gerade das 'Halstuch' von Durbridge.«
»Es lief Melissa!«, erklärt er kategorisch. »Du hast doch noch geärgert, dass du den zweiten Teil nicht sehen konntest, weil du in den Kreissaal musstest.«
Sie wendet den Kopf und sieht ihn fragend an. »Sag mal, haben wir vielleicht zwei Kinder?!«
»Kann durchaus sein!«, räumt er ein.
Frau Popenpuschel erhebt sich. »Ich geh gleich mal nachsehen!«
-stop-

H. P. Karr:

Unkraut vergeht nicht


Jacoby fluchte, weil er mit dem Unkraut zwischen den Hortensien und den Rosen einfach nicht fertigwurde. Seit einer halben Stunde zupfte und jätete er jetzt schon. Sein Kreuz schmerzte. Sein Nacken brannte. Man war eben nicht mehr der Jüngste.
»Zähes Zeug, was?«
Wenn Jacoby etwas nicht gebrauchen konnte, dann war es ein Kommentar von Römer. Sein Gartennachbar stand am Zaun, in adretter Pflanzschürze und mit einem schicken Strohhut auf dem Kopf, als ginge es hier um ein Casting für Germany's Next Top-Gärtner. Am liebsten hätte Jacoby mit seiner Hacke auf Römers Füße eingehackt, auf die er aus seiner Hocke vorm Rosenbeet starrte.
»Unkraut eben!«, brummte Jacoby stattdessen. Er war ein schwerfälliger, untersetzter Mann, Ende vierzig. Vor einem halben Jahr hatte er die Immobilie neben Römer gekauft: freistehendes Einfamilienhaus mit hundertfünfzig Quadratmetern Wohnfläche und knapp fünfhundert Quadratmetern Garten. Ein Traum. Wäre da nicht die Nachbarschaft. Bis jetzt hatte Jacoby es immer geschafft, rechtzeitig im Haus zu verschwinden, wenn Römer in seinem Gärtner-Outfit drüben auftauchte, um zu säen, zu jäten, zu mähen.
»Kommst du, Liebling?« Römers Frau hatte den Kaffeetisch auf der Terrasse gedeckt. Jacoby drehte die Augen nach oben. Römer streckte ihm die Hand entgegen. »Römer! Zeit, dass wir uns kennenlernen.«
Jacoby überwand sich. »Jacoby. Auf gute Nachbarschaft!«
Römer machte eine großzügige Geste. »Dann kommen Sie doch am besten gleich mit Ihrer Frau auf eine Tasse Kaffee herüber.«


Claudia kam aus dem Bad. Die Nachtcreme glänzte auf ihrem Gesicht. Römer machte die Augen zu.
»Seltsame Leute, diese Jacobys«, sagte Claudia und ließ sich ins Bett fallen. Römer tat weiter so, als ob er schliefe, obwohl er wusste, dass das Claudia nicht daran hindern würde, weiter auf ihn einzureden. Wahrscheinlich redete sie auch auf ihn ein, wenn er gar nicht da war.
»Was sie an diesem alten Kerl findet, frage ich mich«, murmelte Claudia. »Die beiden sind doch mindestens zwanzig Jahre auseinander.« Sie machte das Licht aus und seufzte. »Na ja, wo Liebe hinfällt.«
Das fragte sich Römer inzwischen manchmal auch – und vor allem fragte er sich, wo die Liebe hinging, wenn sie starb.

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Credit:
Es war einmal / Once upon a time
Szene von H.P. Karr
© Autor
Rundfunkrechte: Saarländischer Rundfunk
Erstsendung in
SPÄTVORSTELLUNG
Europawelle Saar, 6.9.2979

Samstag, 24. September 2022

Mitternachtsbücher


Heute im Bücherschrank:
nur wo Krimi draufsteht ist auch Krimi drin

In diesem Fall ein Mitternachtsbuch...
 

 
Die "Mitternachtsbücher" erschienen von 1958 bis 1974 im Verlag Kurt Desch, München. Insgesamt erschienen 669 Mitternachtsbücher, vorzugsweise anglo-amerikanische Krimis - Polizeiromane, Thriller, Action-Geschichten und später auch Politthriller. Die Umfänge waren auf jeweils rund 170 bis 180 Taschenbuchseiten normiert, ein Mitternachtsbuch kostete Mitte der Siebziger unschlagbar günstige 2,80 DM.
Es gab verschiedene Reihen, die bei den Mitternachtsbüchern erschienen - am erfolgreichstn wohl die "Al Wheeler"-Romane und andere Krimis des australischen Pulp-Königs Carter Brown, der in Deutschland auch noch bei Ullstein und bei Heyne erschien.
Andere Reihen bei den Mitternachtsbüchern waren etwa "Hank Janson" und die Inspektor West-Romane und andere Serien des Briten John Creasey.
Die Mitternachtsbüchern waren (nicht nur) wegen ihrer aufreizenden, gezeichneten Coverbilder die "härtere" Alternative zu den biederen roten Goldmann Krimis oder den noch biedereren Schwarzen Scherz-Romanen.

Samstag, 13. August 2022

H.J. Stammel: Die Stunde des Cowboys

Stammel: Stunde des Cowboys
H(einz)-J(osef) Stammel (1926-1990) alias Robert Ullman, alias C(hristopher) S. Hagen, alias Perky S. Blane, Bud W. Clarke, Robert S. Field, Clint H. Fowler, Mark F. Gruver und andere war einer der bekanntesten deutschen  Western-Autoren. Als der ehemalige Journalist in die ewigen Jagdgründe auscheckte, hatte er rund (bzw mindestens) 200 Western auf dem Zettel, die er meist allein, zum Schluss aber auch in Kollaboration mit dem Kollegen Werner J. Egli geschrieben hatte, mit dem er unter anderem das Pseudonym "Robert Ullman" bespielte.
Als besondere Spezialität verkaufte Stammel/Ullman eine Reihe seiner Romane als "Authentic Western", einer Art True Crime im Gunsmoke-Business.

Bei späterer genauerer Betrachung erwiesen sich die "authentic"-Bestandteile seines Schaffens eher als Doku-Fiction denn als authentisch recherchiertes Material. Aber sei's drum - seine Fans schätzen ihn bis heute als aufrechten Kerl, der wusste, wie man eine gute Geschichte erzählt.

 


H.J. Stammel:
Die Stunde des Cowboys
Stuttgart: Deutsche Veerlagsanstalt, 1974

Dienstag, 12. Juli 2022

Person des Tages: Dolly Dollar

12. Juli

Dolly Dollar: Karriere per Zeitungsanzeige

Am 12. Juli 1962 wurde in München die deutsche Filmschauspielerin Dolly Dollar unter ihrem bürgerlichen Namen Christiana Giannakopoulos geboren. Es war der ungebrochene Optimismus der Krebs-Menschen, der sie dazu brachte, sich auf einen Zeitungsaufruf »Wer will Filmstar werden?« zu bewerben.
Es war der Regisseur Klaus Lemke (1940-2022), der ihr für ihre Rolle in seinem Film »Arabische Nächte« den Künstlernamen »Dolly Dollar« gab. Im Gegensatz zu anderen Regisseuren verstand Lemke es, ihre komödiantischen Talente herauszustellen.

Tagesfrage:

Wer drehte die Fernsehserie "Berlin Alexanderplatz"?
a) R.W. Fassbinder
b) Ernst Marischka
b) Edgar Reitz

Mittwoch, 25. Mai 2022

Christopher Lee

Christopher Lee: Nicht nur »Dracula«

Am 27. Mai 1922 wurde in London der britische Schauspieler Christopher Lee geboren. Mit seiner Darstellung des Grafen Dracula in »Dracula« (1958) prägte er für lange Zeit das Bild des Vampirfürsten im Kino. Doch als typischer Zwilling-Geborener wollte er sich nicht auf diese Rolle, die er in zahlreichen weiteren Filmen verkörperte, festlegen. Er übernahm auch Rollen in Komödien wie »1941 - Wo bitte geht's nach Hollywood?« (1980) oder Fantasy-Filmen wie »Der Herr Ringe« (2001/04)

Wen spielte Christopher Lee in »Der Herr Ringe«?
a) Saruman
b) Legolas
b) Gandalf

 

 

H. P. Karr:

Unkraut vergeht nicht


Jacoby fluchte, weil er mit dem Unkraut zwischen den Hortensien und den Rosen einfach nicht fertigwurde. Seit einer halben Stunde zupfte und jätete er jetzt schon. Sein Kreuz schmerzte. Sein Nacken brannte. Man war eben nicht mehr der Jüngste.
»Zähes Zeug, was?«
Wenn Jacoby etwas nicht gebrauchen konnte, dann war es ein Kommentar von Römer. Sein Gartennachbar stand am Zaun, in adretter Pflanzschürze und mit einem schicken Strohhut auf dem Kopf, als ginge es hier um ein Casting für Germany's Next Top-Gärtner. Am liebsten hätte Jacoby mit seiner Hacke auf Römers Füße eingehackt, auf die er aus seiner Hocke vorm Rosenbeet starrte.
»Unkraut eben!«, brummte Jacoby stattdessen. Er war ein schwerfälliger, untersetzter Mann, Ende vierzig. Vor einem halben Jahr hatte er die Immobilie neben Römer gekauft: freistehendes Einfamilienhaus mit hundertfünfzig Quadratmetern Wohnfläche und knapp fünfhundert Quadratmetern Garten. Ein Traum. Wäre da nicht die Nachbarschaft. Bis jetzt hatte Jacoby es immer geschafft, rechtzeitig im Haus zu verschwinden, wenn Römer in seinem Gärtner-Outfit drüben auftauchte, um zu säen, zu jäten, zu mähen.
»Kommst du, Liebling?« Römers Frau hatte den Kaffeetisch auf der Terrasse gedeckt. Jacoby drehte die Augen nach oben. Römer streckte ihm die Hand entgegen. »Römer! Zeit, dass wir uns kennenlernen.«
Jacoby überwand sich. »Jacoby. Auf gute Nachbarschaft!«
Römer machte eine großzügige Geste. »Dann kommen Sie doch am besten gleich mit Ihrer Frau auf eine Tasse Kaffee herüber.«


Claudia kam aus dem Bad. Die Nachtcreme glänzte auf ihrem Gesicht. Römer machte die Augen zu.
»Seltsame Leute, diese Jacobys«, sagte Claudia und ließ sich ins Bett fallen. Römer tat weiter so, als ob er schliefe, obwohl er wusste, dass das Claudia nicht daran hindern würde, weiter auf ihn einzureden. Wahrscheinlich redete sie auch auf ihn ein, wenn er gar nicht da war.
»Was sie an diesem alten Kerl findet, frage ich mich«, murmelte Claudia. »Die beiden sind doch mindestens zwanzig Jahre auseinander.« Sie machte das Licht aus und seufzte. »Na ja, wo Liebe hinfällt.«
Das fragte sich Römer inzwischen manchmal auch – und vor allem fragte er sich, wo die Liebe hinging, wenn sie starb.

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Samstag, 14. Mai 2022

Krimi der Woche

Überfall im Park

Von Marek Stein

Kommissar Richter von der Kriminalwache ist kaum überrascht, als man ihm Tim Gregor vorführt. »Worum geht es denn diesmal?«
  »Verdacht auf räuberische Erpressung!«, erklären die Kollegen von der Zivilstreife, die Tim hereinbringen. »Im Südpark wurde um 17 Uhr ein Rentner überfallen, der seinen Hund, einen jungen Collie, ausführte. Das Opfer hat den Täter als einen Mann um die dreißig beschrieben, bekleidet mit dunklen Jeans und einem schwarzen Kapuzenshirt. Der Täter entriss ihm sein Handgelenktäschchen mit der Geldbörse und dem Wohnungsschlüssel und floh. Als das Opfer um Hilfe rief, wurden wir von der Zivilstreife aufmerksam. Uns fiel eine Gestalt in schwarzen Sachen auf, die davonrannte – und wir setzten sie fest.«
  Das ist Tim Gregor gewesen, der allerdings beteuert: »Ich war im Park, um zu joggen. Den Rentner mit seinem Collie habe ich nicht überfallen. Den habe ich nur aus der Entfernung gesehen.«
  Weil man bei Tim weder das geraubte Handgelenktäschchen noch etwas von dessen Inhalt sicherstellen konnte, sieht es so aus, dass man ihn wieder gehen lassen muss.
  Ehe Kommissar Richter Tim weiter befragen kann, bringt eine weitere Streife einen etwa 30-jährigen Mann in dunkler Jogginghose und einem dunklen Shirt herein. »Das ist Harry Kurtz!«, sagt der Streifenführer. »Wir haben ihn im Südpark gefasst, als er sich unserem Posten am Eingang näherte, dann aber auf einmal die Flucht ergriff. Als wir ihn fassten, konnten wir dieses Handgelenktäschchen mit einem Wohnungsschlüssel bei ihm sicherstellen.«
  »Die Sachen habe ich im Park gefunden und wollte sie im Fundbüro abgeben«, beteuert Harry. »Doch als ich den Polizeiposten sah, bekam ich Angst. Dabei habe ich mit dem Überfall auf den Rentner mit seinem Hund nichts zu tun!«
  »Harry, Harry«, seufzte der Kommissar. »Du weißt nicht nur zu viel, du redest auch zu viel – wer hat denn hier von einem überfallenen Rentner gesprochen? Keiner. Du bist festgenommen.«
  »Also kann ich gehen?« Tim Gregor ist zufrieden.
  »Diesmal schon«, meint der Kommissar. »Aber ich bin sicher, wir sehen uns irgendwann wieder.«
  ENDE
 

Marek Stein: Überfall im Park
Badische neueste Nachrichten
Nr 19/2022 vom  14.5.2022
© by author / R.Jahn
Verbreitung nur mit Genehmigung









Die wichtigsten Filme mit Sandra Bullock

(c) Richard Goldschmidt, CC BY 3.0
Sandra Bullock, 2013
Sandra Bullock (*1964) hat deutschstämmige Eltern und gehört zu den besten und beliebtesten weiblichen Stars von Hollywood. Ihre Karriere begann nach diversen Auftritten in Fernsehserien an der Seite von Keanu Reves in dem Action-Thriller "Speed".

1992 Die Clique von Beverly Hills / .When the Party's Over
1992 Love Potion No. 9 - Der Duft der Liebe / Love Potion No. 9
1993 Demolition Man / Demolition Man
1994 Speed / Speed
1995 Das Netz / The Net
1995 Während du schliefst / While You Were Sleeping
1996 Die Jury / Time to Kill
1997 Speed II - Cruise Control / Speed 2: Cruise Control
1998 Eine zweite Chance / Hope Floats
1998 Zauberhafte Schwestern / Practical Magic
1999 Auf die stürmische Art / Forces of Nature
2000 28 Tage / 28 Days
2000 Miss Undercover / Miss Congeniality
2002 Die göttlichen Geheimnisse der Ya-Ya Schwestern / Divine Secrets of the Ya-Ya Sisterhood
2002 Ein Chef zum Verlieben  / Two Weeks Notice
2002 Gun Shy - Ein Herz und eine Kanone / Gun Shy
2002 Mord nach Plan / Murder by Numbers

 

 

Mord nach Rezept – Band 24:

Der Tod kommt nur einmal

Neue Kriminalstories aus der erfolgreichen Anthologie-Reihe von H.P. Karr. Mal spannend, mal lustig, mal nachdenklich. Geschichten von perfekt geplanten Morden. Geschichten zum Miträtseln. Geschichten über mörderische Intrigen. Geschichten über clevere Coups und dreiste Betrüger. Zwei Dutzend klassische Kriminalstories bieten mörderisch gute Unterhaltung.

Manfred Mainau:
Mord ist nichts für Träumer

»Frau Grosse?«
»Wer sind Sie? Was wollen Sie?«
»Schlenzer, Ingo Schlenzer. Ich komme von der Leistungsabteilung der Versicherung. Wenn Sie ...«
»Sind Sie ein Detektiv?«
»Fallermittler heißt das bei uns. Der Tod Ihres Mannes ...«
»Was?«, fuhr Linda ihn an.
»... hat da einige Fragen aufgeworfen!«

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Moni Daurel:
Der Tod klopft um zehn

Sandra ist gerade dabei, sich in den netten Kollegen aus dem Lehrerkollegium zu verlieben, als dieser Opfer eines Verbrechens wird. Wer war die Gestalt, die Sandra kurz vor der Tat noch bei ihrem Flirt gesehen hat? Und wird sie ihn in einem der Verdächtigen wiedererkennen, die die Polizei ermittelt hat?

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 Norbert C. Westphal:
Der Tod saß mit am Tisch

Marc glaubte die gespannte Atmosphäre im Raum mit Händen greifen zu können. Zudem spürte er ausgerechnet jetzt ein seltsames Ziehen in der Magengegend. »Mir ist übel!«, stöhnte Elke plötzlich und krümmte sich.
»Die Champignons!«, stieß Liliane leicht hysterisch hervor. »Irgendwas war mit den Champignons!«

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Ria Richartz:
Sabine in Gefahr

Mein Gott!, schoss es Sabine in Panik durch den Kopf. Er will mich umbringen!
Es war kurz vor Mitternacht. Das kalte Licht der Laternen erhellte die Durchgänge zwischen den Lagerhäusern und Containerburgen im Hafengebiet nur dürftig. Der schwarze Wagen, von dem sie nicht wusste, wie lange er schon wie auf Katzenpfoten hinter ihr hergerollt war, blendete plötzlich beide Scheinwerfer auf, machte einen Satz nach vorn und schoss auf Sabine zu.

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H. P. Karr:
Vergangenheit ist nie zu Ende

Langsam schwang die Tür auf. Kimberley hielt die Luft an. Nico musste im Safe etwas Wertvolles versteckt haben. Sie erwartete, ein Vermögen zu sehen. In welcher Form auch immer – Diamanten, Goldbarren, Bargeld ... doch nichts davon war in dem Safe.
Er war fast leer, nur ganz hinten lag ein Gegenstand, eingewickelt in einen öligen Lappen.
Langsam zog Kimberley das Päckchen heraus und entfernte das Tuch. Eine Pistole kam zum Vorschein.

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Hans Bensen:
Bellinda muss zweimal sterben

Das Telefon klingelte. »Ja bitte?«, meldete sich Mario Schoeller.
»Mario?« Eine Frauenstimme. »Bist du das?«
»Wer ist denn dort?«, erkundigte Mario sich irritiert. »Hier ist Mario Schoeller.«
»Ah, Mario!« Die Frau am anderen Ende klang erleichtert. »Ich bin es, Bellinda! Erkennst du mich denn nicht?«
»Lassen Sie den Unsinn!«, presste Mario hervor. »Meine Frau ist tot. Sie ist verbrannt.«
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Der Herausgeber:

H.P. Karr lebt im Ruhrgebiet. Er war nach- und nebeneinander Reporter, Redakteur, Übersetzer und Ghostwriter. Er schrieb und schreibt für Zeitungen, Zeitschriften und den Rundfunk und veröffentlichte bisher mehr als 2000 Kriminalstories und Krimirätsel sowie ein halbes Dutzend Kriminalromane.