Mittwoch, 31. März 2021

Story der Woche

Der letzte Zug

Story von C.H. Lumley
   
Es war kurz vor zwei Uhr nachts, als Nick die Bahnhofskneipe betrat. Es war ein großes, kaltes Lokal, ein ziemlich dreckiges dazu, doch Nick kümmerte sich nicht um die abstoßende Atmosphäre, die ihm entgegenschlug, als er die Pendeltür aufstieß.
   Der letzte Zug ging um halb vier, und bis dahin hatte er noch eine Menge Zeit. Als er eingetreten war, hatte der Wirt die halbe Beleuchtung ausgeschaltet. Er warf Nick einen abschätzenden Blick zu, bevor er hinter der Theke hervorkam und damit begann, die Stühle hochzustellen. Bis auf den Mann und die Trau am Tisch links neben dem Eingang ist die Kneipe leer.
   Nick stellte sich an die Theke und warf einen Schilling auf das polierte Messing. Er würde Whisky trinken, um den schalen Geschmack im Mund loszuwerden. Weiß der Teufel warum er auf die Idee gekommen war, in Kirkshore auszusteigen, als der Zug, der ihn eigentlich nach Edinburgh hatte bringen sollen, plötzlich hier gehalten hatte. Nur weil er hier aufgewachsen war - das war noch lange kein Grund, einfach aus dem Zug zu springen. Aber Nick fiel keine bessere Erklärung ein. Er hatte nicht gewusst, dass der Zug hier halten würde und als das Bahnhofsschild plötzlich aufgetauchte, war es ihm als ganz selbstverständlich erschienen, dass er ausstieg und einen Bummel durch die Stadt machte, um nachzusehen, was sich in zwanzig Jahren seiner Abwesenheit alles verändert hatte.
   Ein zweites Geldstück fiel klappernd auf die Theke. Der Mann vom Tisch neben dem Eingang hatte sich nah an Nick geschoben und wartete darauf, dass der Wirt mit den Stühlen fertig wurde und sie endlich bediente.
   Nick schob sich eine Zigarette zwischen die Lippen und bedankte sich nicht einmal für das brennende Streichholz, dass ihm der Unbekannte hinhielt.
   Es hatte sich eine ganze Menge verändert in Kirkshore.
   Am allermeisten die Menschen. June, mit der er vor einen Vierteljahrhundert in die Tanzschule gegangen war.  Eine alterslose Figur, die die Treppen in einem sechsgeschossigen Mietshaus bohnerte - und sich mit den frechen Gören herumärgerte, die sie mit einen Stahlarbeiter von der Werft hatte.
   Dick, der mit siebzehn beinahe in die literarische Beilage der TIMES gekommen war. Ein kurzsichtiger, grauhaariger, nach Nikotin und aufdringlichem Parfüm riechender Redakteur bei der Lokalzeitung. Jack, Bellinda, Gwynn, Jimmy und all die anderen... Nick ließ die halbgerauchte Zigarette auf den Boden fallen und zertrat sie. Drehte den Absatz auf der Kippe hin und her, bis die Tabak- und Papierreste eins würden mit der undefinierbar schmutzigen Farbe des Bodens.
   Der Wirt kam hinter die Theke zurück.
   »Whisky!«, sagte Nick. Mürrisch nahm der Wirt ein Glas von dem Geschirrtuch. Er hatte die Gläser bereits gespült, poliert und umgekehrt aufgestellt. Nachdem er eingeschenkt hatte, knallte er Nick den Drink hin und schob die Flasche in ihr Fach zurück. Dann nahm er einen Glaskrug und öffnete den Bierhahn, indem er ihn zur Seite schlug.
   Als der Bursche neben Nick sein Bier hatte, sagte die Frau am Tisch irgendetwas. Nick verstand es zuerst nicht, er musste die einzelnen Brocken, die er aufgeschnappt hatte, zusammensetzen. »He Kleiner, setz dich doch'n bisschen zu uns!«
   Nick drehte sich um. Er schätzte sie auf Mitte vierzig. Ihren Beruf konnte man an ihrer Kleidung ablesen. Rote Lackstiefel, Minirock, halboffene Bluse. In dem zerfallenen Gesicht steckte zwischen den unsauber geschminkten Lippen eine Zigarette. Die Augen mit dem verschmierten grünen Lidschatten wegen des Rauchs halb zugekniffen.
   »Komm doch her!«, forderte sie ihn abermals auf.
   Nick trank sein Glas aus, stellte es dem Wirt vor die putzende Hand und ging hinüber. Der Bursche folgte ihm, das Bier in der Hand. Am Tisch schob er Nick einen Stuhl hin.
   »Hey!«, sagte Nick.
   Die Frau nickte. »Das ist Will!«, stellte sie den Burschen vor. »Ich heiße Alice.«
   Nick sah den Burschen an. Er war etwas älter als die Frau, strohblond, dünn, drahtig, mit weichen Gesichtszügen und gepflegten Händen. Wasserblaue, weit aufgerissene Augen. Sein Anzug war schon seit ein paar Jahren aus der Mode, sah getragen, aber trotzdem sauber aus.
   »Ihr könnt Nick zu mir sagen!«, erwiderte er und setzte sich.
   »Nett, dich hier zu treffen!«, murmelte die Frau.
   Der Blonde hatte sein Bier ausgetrunken. Er knallte den Krug auf den Tisch.
   »Ich geb' eine Runde!«, rief er dem Wirt zu. »Whisky!«
   Der Wirt fluchte hinter der Theke, während er die Gläser eingoss. Nick schwieg. Der Wirt brachte die Gläser auf einen Tablett und schob   jedem eins hin. Der Blonde gab ihm ein paar Geldstücke.
   Noch einige Zeit nachdem sich der Wirt entfernt hatte herrschte Schweigen.
   »Kummer?«, fragte die Frau schließlich. Sie zog an ihrer Zigarette, inhalierte tief und steckte die Kippe dem Blonden zwischen die Lippen.
   »Wenn schon«, brummte Nick aggressiv. »Was wisst ihr denn schon davon?!«
   »Wenn man sich ausspricht, fühlt man sich besser!«, sagte der Blonde mit unerwartet sanfter Stimme. Er versuchte Nicks Hand zu berühren, doch Nick zog sie zurück wie vor einer Spinne.
   »Was soll's?«, sagte Nick. »Ihr könnt sowieso nichts dran ändern!«
   »Also, ich muß es immer jemandem erzählen, wenn ich Sorgen habe!«, meinte der Blonde traurig. »Zusammen kommt man leichter drüber weg!«
   »Er will aber nicht, kannst du das nicht sehen?« widersprach ihm die Frau und griff. nach Nicks Hand. Er ließ es geschehen. »Ich habe auch niemanden, mit dem ich reden kann!«, fuhr sie fort. »Und ich bin auch immer allein damit fertiggeworden!«
   »Trotzdem ...«
   »Ach halt doch die Klappe, Willie!«, schnauzte der Wirt von der Theke her. »Seht lieber zu, dass ihr nach Hause kommt!«
   »Auf mich wartet sowieso niemand!«, beklagte sich der Blonde.
   »Das is! deine Sache!«
   »Warum habt ihr heute bloß alle so eine beschissene Laune?«, murrte der Blonde. |
   »Ich nicht!«, versicherte die Frau lustlos.
   Nick trank den Whisky, den ihm der Blonde gekauft hatte.
   »Kommst du noch auf einen Sprung zu mir?«, fragte der Blonde, als habe er neue Hoffnung geschöpft. »Wie können es uns gemütlich machen und...«
   »Hau ab!« Nick stieß das leere Glas von sich, so dass es über den halben Tisch schlidderte. Der Blonde sah ihn traurig an. »Du sollst abhauen!«, brüllte Nick auf einmal. »Scher dich zum Teufel!«
   Der Blonde schien zusammenzuschrumpfen.
   »Noch ein Whisky!«, rief Nick dem Wirt zu.
   »Ihr kriegt nichts mehr!«, schrie der feiste Mann hinter der Theke. »Macht, dass ich nach Hause kommt. Ich will schließlich auch mal ins Bett!« Er knallte ein leeres Glas auf den Tresen.
   Wie auf ein verabredetes Zeichen erhoben sich die drei und verließen grußlos die Kneipe. Draußen standen sie vor dem Bahnhof Die Frau legte ihren Arm um Nick. Es war kalt, doch sie schien es nicht zu spüren. Nick nahm eine Zigarette, rauchte sie an und schob sie zwischen die Lippen, deren Makeup im Schein der wenigen Lampen wie schwarz aussah. Der Blonde neben ihm sagte etwas, doch er hörte nicht darauf. Er legte seinen Arm um ihre Schulter, redete mit ihr.
   Schließlich wandte der Blonde sich beleidigt ab und ging. Die beiden sahen ihm nach, bis er in einer der Nebenstraßen verschwand.
   »Wie wär's?«, fragte die Frau.
   Nick antwortet nicht. Sie stehen vor dem Fahrplan. Bis zu seinem Zug hat Nick noch etwas Zeit.
  


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C.H. Lumley: Der letzte Zug
© by author / R.Jahn
Published by krimiladen.blogspot.com
3/2021
Verbreitung nur mit Genehmigung
    
   
    
   

Entscheidung im Park / Das Geheimnis im Keller

Entscheidung im Park

Von Michael Rolandt

Die Sonne meint es gut. Schon den ganzen Tag scheint sie auf den Stadtpark und auf den zahlreichen Bänken am Wegesrand genießen die Menschen die warmen Strahlen mit geschlossenen Augen und in den Nacken gelegten Kopf. In der leuchtenden Rhododendren-Pflanzung summen noch einige Bienen. Unter den duftenden Blütenzweigen hat sich auf einer einsamen Bank ein junges Paar niedergelassen.
  Sie sind beide kaum zwanzig Jahre alt, ein sportlicher junger Mann und ein hübsches, blondes Mädchen. Sie trägt ein schulterfreies Kleid aus einem leichten, bunten Stoff, das in einem reizvollen Kontrast zu dem gesunden Bronzeton ihrer sonnengebräunten Haut steht.
  Der Junge hat seinen Arm um die Schultern des Mädchens gelegt und nachdem sie sich in die Augen gesehen haben, will er es zu sich heranziehen, um sie auf ihre vollen roten Lippen zu küssen. Doch sie dreht plötzlich scheu den Kopf beiseite.
  »Nein...", sagt  sie leise und abwehrend. »Nicht Jetzt und nicht hier. Ich möchte nicht!"
  »Aber warum?" Der junge Mann ergreift zärtlich ihr Kinn und als sie ihren Blick abwenden will, hält er ihr hübsches Gesicht fest. »Warum?", fragt er noch einmal.
  »Ich... möchte einfach nicht!", erwidert  das Mädchen und senkt ihren Blick. »Es ist etwas geschehen.  Ich möchte mich von dir trennen!" Jetzt, wo es heraus ist sieht sie ihren Freund wieder an, mit einer Spur Trotz, aber auch ein wenig Trauer in ihrem Blick.
  Der junge Mann umklammert fassungslos ihre Hände. Seine Lippen bewegen sich, doch er bringt keinen Ton heraus.
  »Warum?", flüstert er schließlich.
  »Ich habe jemanden kennengelernt, den ich wirklich... ..liebe!" Das Mädchen  zieht seine Hände an sich. »Du darfst mir nicht böse sein, ja?"
  »Sag mir nur einen Grund, warum ich dir nicht böse sein sollte!", sagt der junge Mann verbittert. Seine Mundwinkel zucken.
  »Wir haben eine schöne Zeit miteinander verlebt!", sagt das Mädchen. »Und ich bin dir sehr dankbar dafür. Wir waren gute Freunde, sehr gute Freunde, und ich werde dich nie vergessen. Doch du musst mir glauben... ich liebe den anderen und wir möchten bald heiraten!"
  »Heiraten!" Beinahe spöttisch kommt das Wort von den Lippen des jungen Mannes. Abrupt erhebt er sich und will fortlaufen, doch das Mädchen springt ebenfalls auf und hält ihn zurück. »Lauf nicht im Zorn weg!", sagt sie. »Versprich mir, dass du mich in guter Erinnerung behalten wirst? Bitte, versprich es mir!"
  Unentschlossen sieht der junge Mann sie an. Schaut in das Gesicht, das er noch vor kurzem so zärtlich geküsst hat. Er spürt ihre Hand, die über seine Wange streicht. Schließlich sagt er langsam: »Ja, ich verspreche es dir!"
  Sie senkt ihren Blick und drückt seine Hand. Dann, ganz plötzlich, stellt sie sich auf die Zehenspitzen und haucht ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. »Danke!", flüstert sie und läuft davon.
  Der junge .Mann bleibt noch einen Augenblick verwirrt auf dem Weg stehen, dann wendet er sich langsam um und geht in die entgegengesetzte Richtung fort.


Alles nur aus Liebe – Band 2
Geschichten aus dem wahren Leben

Aufgezeichnet von Mara Mainau
Erneut hat Mara Mainau zwei Dutzend bewegende Lebens- und Liebesgeschichten aufgezeichnet und in diesem Sammelband zusammengestellt. Es sind nicht nur romantische Lovestories und offene Bekenntnisse, es sind oft auch dramatische Schicksalsberichte. Hier erzählen Frauen offen und ehrlich von den wichtigsten, entscheidenden und emotionalsten Phasen ihres Lebens. Es sind Geschichten über die Kraft der Liebe und die Macht des Schicksals.
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»Meine Mutter verführte meinen Mann.«

Meine Mutter fand meinen zukünftigen Mann nett. Was sie wirklich darunter verstand, das fand ich erst heraus, als es schon zu spät war. Aus meiner Mutter war eine Rivalin geworden.

»Ich habe meinen Mann in den Tod getrieben.«

Ich wollte doch nur das Beste - für meinen Mann, für mich, für unsere Ehe. Doch erst als es zu spät war, begriff ich, dass ich Thorwald mit meinen Ansprüchen in den Tod getrieben habe.




 Das Geheimnis im Keller

 Von Ralph Petersen

 Nach Feierabend traf ich meinen Freund Bernhard im Bus.
  »Du machst so ein niedergeschlagenes Gesicht!", sagte ich. » Ärger in der Firma gehabt?"
  Bernhard nickte schwermütig. »Es fing schon am Morgen an. Meine Sekretärin hatte drei Briefe übers Wochenende liegengelassen und dadurch haben wir einen wichtigen Termin versäumt. Am Vormittag musste ich wegen der Sache zum Chef, und der hat mir ordentlich seine Meinung gesagt, über diese Schlamperei!"
  »Schlimm!", bestätigte ich. »Sehr schlimm!"
  »Aber das war noch nicht alles!", fuhr Bernhard fort. »Nach der Mittagspause machte ich eine kurze Überprüfung der Portokasse und musste dabei feststellen, dass unser Lehrling sich übers Wochenende fünfzig Mark  ›ausgeliehen‹ hatte!"
  »Jaja, die Jugend!", seufzte ich.
  »Ich ließ mir also den Lehrling kommen und sprach mit ihm über die Sache. Er hatte das Geld übers Wochenende beim Blackjack mit seinen Freunden verspielt und deshalb musste ich die fünfzig Mark in die Portokasse tun, bis er sie mir von seinem nächsten Gehalt zurückzahlen kann!"
  »Tzzz Tzzz, ein wirklich verteufelter Tag!", musste ich ihm beipflichten. »Es ist doch hoffentlich nicht noch mehr passiert?"
  »Oh, wenn das Unglück einmal zugeschlagen hat, dann lässt es einen so schnell nicht wieder los!", sagte Bernhard. »Am Nachmittag kam dann eine ganze Warensendung zurück, weil die gelieferten Sachen fehlerhaft waren und der Käufer beschwerte sich, weil er einen schweren Verdienstausfall dadurch gehabt. Er droht mit einer gerichtlichen Klage gegen unsere Firma!"
  »Na, ich beneide dich wirklich nicht, alter Junger!", sagte ich. »Soviel Ärger an einem einzigen Tag da muß man Ja an die Decke gehen!"
  Bernhard lud mich noch zu einem Bier in sein Häuschen ein. Nachdem ich Bettina, seine hübsche Frau begrüßt hatte, sagte Bernhard zu mir: »Du musst mich für einen Augenblick entschuldigen!"
  Sprach's und verschwand im Keller. Fünf Minuten später kehrte er mit einem Lächeln auf dem Gesicht und sichtlich erleichtert zurück. »So, jetzt können wir ein Bierchen trinken!"
  »Wo hast du denn deinen ganzen Ärger gelassen?", fragte ich erstaunt. »Du machst einen Eindruck, als hättest du alles von dir abgeschüttelt!"  
  »Das ist mein kleines Geheimnis!" Bernhard zog mich in den Keller. »Aber nicht weitersagen!", flüsterte er.
  In einem Kellerraum hatte er Blumentöpfe und anderes Tonzeug gestapelt. »Das ist Ausschussware aus dem Gartencenter nebenan!", sagte Bernhard. Er wog einen Tontopf in der Hand. »Ich bekomme es umsonst. Und wenn ich so eine richtige Wut im Bauch habe, dann gehe ich einfach in den Keller und..."
  Er schleuderte den Tontopf gegen die Wand, wo er knallend zersprang.
  ENDE
 
  


»Ich verkaufte mich für meine Tochter.«

Ich liebte meinen Mann Randolph über alles. Als er starb, entdeckte ich, dass er mir nichts als Schulden hinterlassen hatte. Da machte mir ein angeblich guter Freund ein schockierendes Angebot.
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»Ich muss immer wieder stehlen.
«

Ich bin süchtig nach diesem prickelnden Gefühl der Spannung, das Spiel mit dem Feuer erregt mich. Immer wieder gebe ich der Versuchung nach – obwohl ich weiß, dass es eines Tages mein Untergang sein wird.
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Michael Rolandt: Entscheidung im Park
Ralph Petersen: Das Geheimnis im Keller
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Verbreitung nur mit Genehmigung

Sonntag, 28. März 2021

Im Park / Abschied von Hawaii

Die Bank im Park

Von Michael Rolandt
   
Nicht weit vom Stadtzentrum entfernt liest unser Park. Saftig grün leuchtet der von blühenden Rosen umrahmte Rasen. Alte Kastanienbäume säumen die Wege. Auf den Bänken ruhen sich Spaziergänger aus. Hausfrauen und junge Mütter unterhalten sich, die vom Blütenduft süße sommerliche Luft ist ruhig und träge. Kein Windstoß raschelt in den Bäumen. Ein Teil des Rasens ist zum Sportplatz geworden. Ein paar Jungen spielen Fußball.
   Wie weiche Watteflöckchen hängen die Wolken an dem strahlendblauen Himmel. Schon den ganzen Tag lang strahlt die Sonne. Manch einer sitzt mit zurückgelegtem Kopf und geschlossenen Augen auf seiner Bank und genießt den schönen Tag.
   Langsam naht der Abend. Das Fußballspiel ist zu Ende. Erschöpft machen sich die Jungen auf den Heimweg, die Fußballschuhe in der Hand. Langsam strebt ein Rentner dem Ausgang zu. Wohltuende Ruhe zieht in den Park ein.
   In den leuchtenden Blüten des Rhododendron summen noch die letzten Bienen. Betäubender Blütenduft hüllt alles ein. Noch verweilen einige Schmetterlinge auf den farbenprächtigen Blüten. Doch auch sie flattern eilig auf, als ein kühler Windhauch die Blätter der alten Kastanien rauschen lässt.
   Die Dämmerung bricht herein. Der Park liegt menschenleer. Nach und nach verstummt auch das Zwitschern der Vögel. Auf einer Bank, die etwas abseits steht, hat sich ein junges Paar niedergelassen. Die junge Frau trägt ein sommerliches Kleid, das den Blick auf ihre runden, gebräunten Schultern freigibt.
   Die beiden jungen Menschen haben die Welt um sich herum vergessen. Sie sitzen Hand in Hand, reden leise, sehen einander in die Augen. Schmieden sie Zukunftspläne ? Oder  erinnern sie sich daran, wie es war, als sie sich zum ersten Mal küssten?
   Ein leises Zittern geht durch die Luft. Ein leichter Wind hat sich aufgemacht, streicht über die Kastanien hinweg und trägt den Blütenduft davon.
   Das junge Paar sitzt eng aneinandergeschmiegt. Sie schweigen, denn sie brauchen keine Worte mehr, um sich zu verstehen. Die Stille zwischen ihnen ist voller Zärtlichkeit und Hingabe.
   Irgendwo singt eine Nachtigall ihr Abendlied. Ich erhebe mich. Der Wind ist kühl und mir fröstelt plötzlich. Als ich an dem jungen Paar vorbei dem Ausgang zustrebe, schauen die beiden mich nur kurz und beinahe schüchtern an.
   Ich gehe vorbei an duftenden Rosen. In wenigen Monaten wird ihre Blütenpracht nicht mehr existieren, langsam werde sie verwelken, Stück für Stück werden die  farbenprächtigen Blütenblätter verblassen und herunterfallen.
   Aus einiger Entfernung sehe ich das junge Paar. Sie sitzen immer noch auf der Bank, als gehörten sie zum Park. Sie verschwenden keinen Blick an die Rosen, und ich kann sie verstehen. Ein alter Vers aus meiner Jugendzeit fällt mir ein:
   Oh, dass sie ewig grünen bliebe, die schöne Zeit der jungen Liebe.
   Der Parkwächter will hinter mir das hohe, schmiedeeiserne Tor verschließen, weil er mich für den letzten Besucher hält. Ich mache ihn auf das junge Paar aufmerksam. Er lächelt verschmitzt.
   »Ein Viertelstündchen lasse ich ihnen noch Zeit!«, verspricht er mir.  » Dann scheuche ich sie hinaus!«
   Ich nicke ihn nur dankend zu, dann mache ich mich auf den Heimweg, ohne mich noch einmal umzusehen.
   


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Abschied von  Hawaii

Story von Michael Rolandt
Das Touristenschiff lag um Hafen von Hawaii. Wehmütig standen die Reisenden an der Reling, um noch einen letzten Blick auf die Palmen der Insel zu werfen, auf der sie drei wunderbare Urlaubswochen verbracht hatten. Zahllose kleine Händler hatten ihre bis zum Rand mit Souvenirs beladenen Boote an den Dampfer heranmanövriert und priesen nun mit lauten Stimmen ihre Waren an. Ändere versuchten, vorbei an den wachsamen Augen des Stewarts an der Gangway auf Deck zu Kommen.
   Einem kleinen, geschmeidigen Jungen in einem orangefarbenen Hemd gelang schließlich das Kunststück. Unzählige der bekannten hawaiianischen Blütenkränze hingen um seinen Hals.
   »Einen Dollar!«, pries er seine Ware an.
   Viele Touristen kramten eine Dollarnote aus ihrer Tasche und erstanden einen Blütenkranz.
   »Bringt Glück!«, versprach der Junge in gebrochenen Englisch. »Ist alter Zauber. Werfen Sie Kranz über Bord, wenn Sie passieren die Landzunge mit den drei Palmen und tun Sie einen Wunsch dabei. Und Wunsch geht in Erfüllung in einen Jahr!«
   Die Reisenden lächelten ein wenig über die seltsamen Worte, legten sich die Kränze um und blieben an der Reling stehen, um die Abfahrt des Schiffes mitzuerleben.
   Es vergingen nur wenige Minuten, dann hatte der kleine Insulaner mit dem orangefarbenen Hemd sämtliche Blütenkränze verkauft. Mit stolz geschwellter Brust spazierte er über die Gangway an Land, vorbei an den Augen des erstaunten Stewarts.
   Bald darauf wurden die Leinen losgemacht und mit einen letzten Pfiff der Schiffssirene verabschiedete man sich von der Trauminsel.
   Die Landzunge mit den drei Palmen reichte tief ins Meer
   hinein. und deutlich konnte man die Palmen an der Spitze erkennen, die ihr ihren Namen gegeben hatte. Während das Kreuzfahrtschiff die Landmarke passierte, flogen zahlreiche Blütenkränze über Bord, fielen ins Wasser, wurden von der Strömung erfasst und fortgetrieben. Und mit jedem dieser Kränze wurde wohl ein heimlicher Wunsch mit davongetragen.
   Nur der Erste Offizier auf der Brücke lächelte still vor sich hin, denn durch sein  Fernglas sah er am Strand der Landzunge sah er eine kleine Gestalt in einem orangefarbenen Hemd, die die von der Strömung angetriebenen Blütenkränze wieder einsammelte.
   
   
  

Michael Rolandt: Die Bank im Park
Michael Rolandt: Abschied von Hawaii
© by author / R.Jahn
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Donnerstag, 25. März 2021

Story der Woche

 Verrechnet

 Story von Ralph Petersen

 Phillip Barkley bemerkte zu spät, dass sie ihn aufgespürt hatten. Die kleine Bar war zu einer Mausefalle geworden, aus der er wohl kaum herauskommen konnte. Phillip betrachtete im Barspiegel den Zwei-Zentner-Mann, der sich am Eingang aufgebaut hatte. Die vielfach gebrochene Nase in dem schwammigen, aufgedunsenen Gesicht zeigte, dass er ein Profi war.
   Barkley sah sich langsam um. An einem Tisch bei der Tanzfläche hockte eine Vogelscheuche in einem  zerknautschten Anzug. Er hatte einen Hals wie ein Geier und seine zerknitterte Gesichtshaut war mit ungesunden braunen Flecken übersät. Die Filterlose hing in seinem Mundwinkel als sei sie dort festgewachsen. Ein dünner Rauchfaden kräuselte sich in die Höhe und formte im Strahl des einzigen Bühnenscheinwerfers bizarre Gebilde.
   Sie hatten an alles gedacht, auch neben dem Hinterausgang stand einer, ein Kraftpaket, beinahe so hoch wie breit, mit einem tief ins Gesicht gezogenen Hut.
   Der Barmixer polierte schon seit geraumer Zeit am gleichen Glas. Barkley sah die Angst in seinen Augen.
   Jetzt erhob sich der mit dem Geierhals und kam langsam über die Tanzfläche. Er schob sich neben Barkley an die Theke. Das aufgedunsene Gesicht verließ seinen Platz neben dem Eingang und postierte sich hinter Phillip.
   »Hi, Barkley!«, sagte die Vogelscheuche. Die Filterlose wippte. »Diesmal hast du dich verrechnet. Wir haben dich erwischt!«
   Phillip stützte sich mit den Unterarmen auf die Theke. Dann wirbelte er plötzlich herum .und schlug mit aller Kraft in das aufgedunsene Gesicht hinter sieh. Ein Blutstrom schoss aus der Nase, der Bulle taumelte  zurück und   brach auf der Tanzfläche zusammen.
   Die Vogelscheuche griff zum Schulterhalfter, doch ehe er die Waffe herausziehen konnte, krachte Barkleys Fuß gegen sein Schienenbein. Die Vogelscheuche stieß einen unartikulierten Laut aus und Trainer sich zusammen. Phillip schlug mit der Handkante in seinen Nacken und stieß die taumelnde Gestalt gegen das Kraftpaket, das inzwischen seinen Posten neben dem Hinterausgang verlassen hatte und sich auf Barkley stürzen wollte.
   Phillip lief durch das düstere Foyer und stieß die Pendeltür zur Straße auf. Ein Schatten tauchte von rechts auf. Phillip schlug zu. Der Mann klappte zusammen wie ein Taschenmesser. Aus der Bar kam ein schriller Pfiff. Eine Frau schrie auf.
   Phillip rannte nach links. Er musste weg von hier denn sicherlich hatten sie irgendwo noch einen Wagen mit mindestens zwei Mann stehen.
   Vor ihm flammten zwei Scheinwerfer auf. Ein Motor sprang an. Verdammt. Das war der Wagen. Phillip erkannte die beiden schemenhaften Gestalten hinter der Windschutzscheibe. Langsam setzte der Wagen sich in Bewegung. Hinter ihm klapperten schnelle Schritte auf dem Pflaster. Sie kamen. Sie hatten ihn eingekreist.
   Phillip presste sich an die Wand, schlüpfte in eine Toreinfahrt und rannte auf den Hinterhof. Die Schritte blieben auf den Fersen. Jemand bellte mit scharfer Stimme Befehle.
   Der Hinterhof war mit einer Mauer begrenzt. Phillip : sprang auf eine Mülltonne und warf sich über die Mauer.
   Er landete in einem düsteren Hof. Für einen Augenblick hatte er die Orientierung verloren und lief blindlings weiter. Hinter ihm klapperten wieder die Schritte. Zwei, nein drei waren ihm nachgekommen.
   »Mach dir keine Illusionen, Barkley!«, brüllte jemand. »Wir kriegen dich!« '
   Phillip rüttelte verzweifelt an einer Tür. Verschlossen.
   Einen Augenblick verharrte er keuchend an die Wand gelehnt. Kommandos klangen über den Hof. Die Schritte kamen näher. Er saß in der Falle. Dann flammte eine Taschenlampe auf. Der Lichtkegel tastete die Wand I Schulterhöhe ab und erfasste Schließlich Phillip. Stechend verharrte das Licht in seinem Gesicht. Schemenhaft sah er sie näherkommen, die Pistolen schussbereit.
   »Okay!«, sagte der mit dem Geierhals neben ihm. Eine Dienstmarke blitzte vor Phillips Augen auf. »Phillip Barkley, in Namen des Gesetzes verhafte ich Sie wegen dreifachen vorsätzlichen Mordes. Lieutenant Synder, zeigen Sie ähm den Haftbefehl, legen Sie ihm Handschellen an und bringen Sie ihn zum Wagen.«
   
    

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Halb drei

Story von Michael Rolandt

Plötzlich bin ich wach. Halb drei, sagen die Leuchtziffern auf der Uhr. Ich stiere an die Decke. Fahre mit meinem Blick das Muster ab, das das Licht der Straßenlaternen zeichnet. Meine Frau liegt neben mir. Sie schläft fest.
   Ein wenig frische Luft täte mir ganz gut. Leise schließe ich die Schlafzimmertür und stelle mich im Wohnzimmer an das offene Fenster. Ich schaue auf die menschenleere Straße.
   Die Stadt schläft.
   Warum bin ich nur so nervös? Ich hole mir eine Zigarette, die letzte aus der Schachtel. Der Rauch weht durch das Fenster hinaus in die kühle Nachtluft. Die Packung ist leer.
   Soll ich mir noch eine holen? Der nächste Automat ist gleich an der Ecke. Ich schlüpfe in meine Kleider, mache mich auf den Weg.
   Die Straßenlaternen schimmern bläulich. Sie scheinen wie in einen milchigen Nebel eingehüllt. Kein Mensch ist auf der Straße. An der Ecke, beim Automaten, taucht plötzlich aus dem Dunkel ein Mann auf. Mein Nachbar.
   »So spät noch unterwegs?«, frage ich.
   »Konnte nicht einschlafen. Kleiner Spaziergang!«
   »Mir geht es genauso!«
   Plötzlich Motorengeräusch. Scheinwerfer! Sie erhellen die ganze Straße. Ein Wagen. Bremsen quietschen. Wir springen zurück. Der Wagen überschlägt sich. Prallt gegen die Hausecke. Rollt zurück. Dann - Stille.
   Die Wagentür hängt offen da. Das Fahrzeug beginnt zu brennen. Wir ziehen den Fahrer heraus und tragen ihn weg. Hinter uns explodiert der Tank. Flammen blaken.
   Auf einmal ist die Straße hellwach. Jemand hat die Polizei alarmiert. Ein Krankenwagen holt den Mann. Löscharbeiten der Feuerwehr. Fragen der Polizei. Aussagen, Abmessungen, Eintragungen. Routine für die Beamten.
   Dann dürfen wir wieder gehen. Das Licht im Treppenhaus brennt. Die Nachbarn stehen verschlafen in den Türen. »Was war denn? »
   »Wie ist dem das passiert? ı
   »Gab es Tote? »
   Ich antworte nicht. Meine Frau steht auch in der Tür,  eine wirre Haarsträhne im Gesicht. Sie umarmt mich.
   »Ist dir nichts passiert?«
   »Nein!, sage ich.
   Schließlich liegen wir wieder im Bett. Draußen wird es allmählich ruhig. Meine Frau drückt sich an mich. Und ich halte sie fest. Ganz fest.
   

   

Ein Mord in einem verschlossenen Raum, ein tückisch arrangierter Unfall, ein vergifteter Drink – in jedem Fall ein Fall für Kommissarin Katja Kampp von der SOKO RUHR. Mit messerscharfer Kombinationsgabe und einer gehörigen Portion Menschenkenntnis ermittelt die clevere Kriminalistin innerhalb kürzester Zeit, wer der Täter ist.





Dabei ist der Leser bei diesen fünfzig Ratekrimis von H.P. Karr immer auf Augenhöhe mit der ebenso charmanten wie smarten Ermittlerin. Gemeinsam mit ihr kann er den Tätern auf Spur kommen. Denn in jeder Story gibt es mindestens einen Hinweis, der den Täter überführt. Ist es ein falsches Alibi, eine dreiste Lüge oder ganz ein dummer Fehler im Mordplan?
Katja Kampp löst den Fall auf jeden Fall – Sie auch?

H.P. Karr
Ein Fall für Kommissarin Katja Kampp
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Der Autor
H.P. Karr lebt seit 1960 im Ruhrgebiet und ist Experte für alles, was mit Krimis zu tun hat. Er schrieb  rund ein Dutzend Thriller und Cozys und gibt die erfolgeichen Kurzkrimisammlungen »Mord nach Rezept« heraus.  Bei  seinen Krimirätseln kann jeder Leser und jede Leserin auf Augenhöhe mit den Ermittlern den Fall lösen. Stets spannend und immer mörderisch unterhaltsam.




Ralph Petersen: Verrechnet
Michael Rolandt: Halb drei
© by authors / R.Jahn
Published by krimiladen.blogspot.com
3/2021
Verbreitung nur mit Genehmigung



Dienstag, 23. März 2021

Betthupferl - Eine Tafel Nußschokolade


Eine Tafel Nußschokolade

Von Gisela Jahn

»Ein Paket Butter, eine Dose Möhren und eine Packung Eier«, murmelte Klaus immer wieder auf dem Weg zum Supermarkt vor sich hin.
   Seine Mutter hatte ihn zum Einkaufen geschickt, in der linken Hand trug Klaus die Geldbörse, in der rechten die Einkaufstasche. Er betrat den Supermarkt, nahm sich einen der Einkaufswagen und schob ihn vergnügt durch die Gänge, an deren Seiten sich die Regale mit den Büchsen, Paketen, Gläsern, Päckchen und Schachteln erhoben.
   Klaus fand die Kühltruhe, nahm ein Paket Butter heraus und legte es in den Wagen. Auch die Möhren und die Eier kamen dort hinein.
   Vor der Kasse hatte sich eine lange Schlange gebildet, so dass er warten musste.
   Klaus sah die vielen Kaugummipäckchen, die hübsch aneinandergereiht in einem Regal lagen. Daneben stapelten sich die Beutel mit den Gummibärchen, ein Regal tiefer lagen die Schokoladentafeln, Vollmilchschokolade mit Nüssen. Das war seine Lieblingsschokolade.
   Sollte er eine Tafel mitnehmen?
   Nein, Mutter hatte ihm gesagt, er solle nicht eigenmächtig etwas mitbringen. Aber es war doch nur eine Tafel Schokolade...
   Trotzdem, Mutter hatte es nicht erlaubt. Sie hatte ihm einen Zehner zum Bezahlen mitgegeben und verlangte, dass er den Kassenzettel mitbrachte.
   Und wenn er die Schokolade einfach so mitnahm? Bei den vielen Menschen, die hier in der Schlange warteten, wäre es überhaupt nicht aufgefallen, wenn er die Tafel in die Einkaufstasche gesteckt hätte...
   Aber nein, das war doch Diebstahl...
   Doch was machte es denn schon aus, wenn er von den dreißig Tafeln Schokolade dort eine einzige fortnahm?
   Du sollst nicht stehlen ...
   Das hatte Klaus im Religionsunterricht gelernt.
   Ich darf die Schokolade nicht wegnehmen!, dachte Klaus. Was wäre denn, wenn jeder sich das nehmen würde, was er wollte?
   »He, junger Mann, du bist an der Reihe!«, riss ihn die freundliche Stimme der Kassiererin aus seinen Gedanken. Klaus bezahlte, packte seine Dinge ein und trat auf die Straße hinaus.
   Als er daheim die Einkaufstasche auf den Küchentisch stellte, holte seine Mutter etwas aus dem Schrank.
   »Ich habe eine kleine Belohnung für dich«, sagte sie, und sie reichte Klaus — eine Tafel Nuss-Schokolade.
© by O.R. Lando / Gisela Jahn

   

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Treffpunkt Reiterhof

Jutta ist aufgeregt, weil sie eben von ihrer Mutter erfahren hat, dass sie das Wochenende auf dem Reiterhof ihres neuen Freundes verbringen werden. Sie möchte nicht, dass ihr Mutter sich mit ihrem neuen Freund abgibt, denn sie vermisst ihren Vater sehr.
Dennoch führt die mit ihrer Mutter auf den Reiterhof und lernt dort Billie kennen – die Tochter des Freundes ihrer Mutter, Das kratzbürstige Mädchen will nichts mit Jutta zu tun haben, weil sie nicht möchte, dass ihr Vater sich mit Juttas Mutter abgibt.


Ist es normal, wenn man auf einen Reiterhof eingeladen wird und sich gar nicht darüber freuen kann? Jutta hat ihre Gründe, und nur widerstrebend findet sie sich mit der Neuigkeit ab, die ihr ihre Mutter eröffnet. Sie hat einen Mann kennengelernt, mit den sie zusammenleben möchte. Wie sich bald herausstellt, hat dessen Tochter Billie fast dasselbe Problem. Gemeinsam suchen die beiden Mädchen nach einem geeigneten Ausweg. Wie können sie verhindern, dass ihre Eltern sich für eine gemeinsame Zukunft zusammenfinden?
 


Gisela Jahn
Treffpunkt Reiterhof
Verkaufspreis: 1,99 €
Seitenanzahl: 135
ISBN: 978-3-7485-9732-2
Veröffentlicht: 12.06.2019
überall wo es ebooks gibt
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Eine Tafel Nuß-Schokolade
© O.R. Lando /Gisela Jahn
Verbreitung nur mit Genehmigung

Erstveröffentlichung in:
Mücke - Das bunte "Gib acht" - Heft für die Grundschule.
Herausgegeben vom Aufklärungsdienst für Jugendschutz
Verlag:  Universum-Verlag, Wiesbaden



   

 
    

   
  


Montag, 22. März 2021

Betthupferl - Jagd auf Hansi



 Jagd auf Hansi

 Von Gisela Jahn
 Wer hat nur aus Versehen das Türchen des Vogelkäfigs offengelassen? Jetzt sitzt Hansi, der grünge!be Wellensittich, auf der Gardinenstange im Wohnzimmer und zwitschert nervös vor sich hin.
   Martin ist allein zu Hause. Seine Mutter ist einkaufen gegangen. Martin holt sich einen Stuhl und klettert auf die Sitzfläche. Vorsichtig streckt er seine Hand nach dem Vogel aus.
   Doch Hansi möchte seine Freiheit nicht so schnell wieder verlieren! Er flattert davon und wählt den Wohnzimmerschrank als neuen Sitzplatz.
   Martin verliert auch prompt das Gleichgewicht. Er gelangt zwar heil auf den Boden zurück, doch die Topfblume auf der Fensterbank muss daran glauben.
   Martin probiert es noch einmal. Er pirscht sich mit dem Stuhl leise an den Schrank heran, klettert langsam hinauf. Behutsam nähert er seine Hand dem kleinen Ausreißer, der inzwischen herzhaft zu zwitschern begonnen hat. Fünf Zentimeter ist Martins Hand noch von Hansi entfernt! Martin greift zu — doch seine Hand fasst ins Leere.
   Hansi kreist mit aufgeregten Flügelschlägen durch das Zimmer und späht nach einem neuen Landeplatz aus. Martin klettert vom Stuhl herunter und entdeckt die dunklen Flecken, die seine Schuhe auf dem Polster hinterlassen haben.
   Das wird ja immer schöner!
   Jetzt greift Martin zu einer List. Er stellt Hansis Futternäpfchen auf den Tisch und hält einen Pappkarton bereit, um ihn über den Vogel stülpen zu können, wenn er frisst. Doc#' im Augenblick sitzt Hansi auf dem Fußboden unter der Geschirrkommode. Er scheint dort schlafen zu wollen, denn er gibt keinen Ton von sich und bewegt sich auch nicht. Martin legt sich auf den Bauch und kriecht leise wie ein Indianer heran. Bis auf wenige Zentimeter nähert er sich dem grünen Vogel, dann trifft ihn Hansis scharfer Schnabel schmerzhaft in den kleinen Finger.
   „Au!“, schreit Martin. Er zieht die Hand zurück und will aufspringen. Doch — bumms! stößt er mit dem Kopf gegen die Kommode.
   Währenddessen sitzt Hansi gemütlich auf dem Tisch vor seinem Futternapf und knackt ein Samenkorn nach dem anderen. Martin packt den Pappkarton und nähert sich dem Vogel, der sich dadurch nicht bei seiner Mahlzeit stören lässt.
   Jetzt!
   Martin stülpt den Karton über den Futternapf — das heißt, er versucht es. Erschrocken flattert Hansi auf, der Karton trifft den Futternapf, kippt ihn um und Samenkörner aller Art verteilen sich auf dem Tisch. Hansi schimpft schrill von der Spitze des Gummibaumes herunter.
   Martin hört, wie seine Mutter vom Einkaufen zurückkommt. Das wird ja eine schöne Bescherung geben! denkt er und läuft ihr entgegen.
   „Hansi ist aus dem Käfig ausgebrochen!“, ruft er.
   „Oh je!“, stöhnt die Mutter.
   Da sieht sie die zerstörte Topfpflanze. Sie sieht die dunklen Flecken auf dem Stuhl. Und das Vogelfutter auf dem Tisch!
   Und sie sieht Hansi, der so, als sei nichts geschehen, in seinem Vogelbauer hockt und fröhlich vor sich hinpfeift.
   
© O.R.Lando / Gisela Jahn
   

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Treffpunkt Reiterhof

Jutta ist aufgeregt, weil sie eben von ihrer Mutter erfahren hat, dass sie das Wochenende auf dem Reiterhof ihres neuen Freundes verbringen werden. Sie möchte nicht, dass ihr Mutter sich mit ihrem neuen Freund abgibt, denn sie vermisst ihren Vater sehr.
Dennoch führt die mit ihrer Mutter auf den Reiterhof und lernt dort Billie kennen – die Tochter des Freundes ihrer Mutter, Das kratzbürstige Mädchen will nichts mit Jutta zu tun haben, weil sie nicht möchte, dass ihr Vater sich mit Juttas Mutter abgibt.


Ist es normal, wenn man auf einen Reiterhof eingeladen wird und sich gar nicht darüber freuen kann? Jutta hat ihre Gründe, und nur widerstrebend findet sie sich mit der Neuigkeit ab, die ihr ihre Mutter eröffnet. Sie hat einen Mann kennengelernt, mit den sie zusammenleben möchte. Wie sich bald herausstellt, hat dessen Tochter Billie fast dasselbe Problem. Gemeinsam suchen die beiden Mädchen nach einem geeigneten Ausweg. Wie können sie verhindern, dass ihre Eltern sich für eine gemeinsame Zukunft zusammenfinden?
 


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Treffpunkt Reiterhof
Verkaufspreis: 1,99 €
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ISBN: 978-3-7485-9732-2
Veröffentlicht: 12.06.2019
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Jagd auf Hansi
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Mücke - Das bunte "Gib acht" - Heft für die Grundschule.
Herausgegeben vom Aufklärungsdienst für Jugendschutz
Verlag:  Universum-Verlag, Wiesbaden



   

 
    

   
   

Sonntag, 21. März 2021

Betthupferl - Kasimir der Pirat



Kasimir der Pirat

Von  Gisela Jahn

 Das Piratenschiff lag in einer stillen, vergessenen Bucht einer kleinen Insel.
   Seeräuberhauptmann Graubart hatte besonders üble Laune. Er war wütend. Da hatte er am Morgen ein großes Schiff gekapert und ausgeraubt, um seinem Sohn Kasimir eine Freude zu machen. Doch was tat der Junge? Anstatt stolz bei der Verteilung der Beute dabeizusein, lief er auf der Insel herum und suchte nach seltenen Pflanzen. Die pflückte er dann und presste sie zwischen ‘den vergilbten Seiten des dicken Logbuches des Piratenschiffes. (Im Logbuch eines Schiffes wird jeden Tag eingetragen, welchen Kurs es fährt und was sich sonst an Bord ereignet.)
   Dem Piratenkapitän grauste schon, wenn er nur daran dachte. Man stelle sich das vor: Der Sohn des grausigsten und berühmtesten Piraten der sieben. Meere beschäftigte sich mit getrockneten Pflanzen. Das war unmöglich! Das musste sofort geändert werden!
   „Kasimir!“, brüllte der Kapitän. "Bitte komm koch einmal zu mir!“
   Sofort schob sich Kasimirs roter Haarschopf in die prächtig eingerichtete Kapitänskajüte.
   „Es wird Zeit, dass du endlich einmal das Piratenhandwerk lernst!", entschied Graubart. „Ich übergebe dir mein Schiff! Du wirst sofort hinausfahren und das Silberschiff, das in diesen Tagen die Anker gelichtet hat, überfallen! Und wehe dir, wenn du ohne Beute zurückkommst.. .“
   „Aber Vater!", begann Kasimir. „Du weißt doch, dass ich immer seekrank werde, und aus Seeräubern mache ich mir gar nichts.“
   Graubart machte eine unwirsche Handbewegung. „Aus meinen Augen!“, befahl er. „Ich verlasse jetzt das Schiff! Nun bist du der Kapitän!“
   Traurig ging Kasimir auf die Kommandobrücke.
   Er wollte wirklich kein Seeräuber werden. Ihm machte es viel mehr Spaß, die Pflanzen, die er gesammelt hatte, zu betrachten und zu untersuchen.
   Wenige Stunden später lichtete das Piratenschiff die Anker und stach unter Kasimirs Kommando in See. Schon bald wurde Kasimir schrecklich seekrank, so dass er dem einäugigen Tom, dem ältesten der Seeräuber, die Steuerung des Schiffes überlassen musste.
   Und dann tauchte auf einmal das Silberschiff, das er überfallen sollte, am Horizont auf.
   
   Kasimir war noch ganz grün im Gesicht, als er auf die Kommandobrücke kam. Das Piratenschiff segelte mit voller Kraft auf das Silberschiff zu.
   Bald waren sie ihm so nahe, dass sie mit der Mannschaft des fremden Schiffes sprechen konnten.
   „Wer ist euer Kapitän!“, rief Kasimir hinüber.
   „Ich!“ erwiderte ein großer, bärtiger Mann. „Was willst du Wicht?”
   „Wir sind Piraten!“, rief Kasimir.
   Doch seine Stimme klang anscheinend nicht grausig genug, denn der Kapitän des Silberschiffes lachte nur.
   
   „Beweist mir das zuerst einmal! Ihr habt ja gar keine Piratenflagge!“
   Tatsächlich, an der Mastspitze des Schiffes flatterte keine Fahne! Kasimir hatte vergessen, die schwarze Flagge mit dem schrecklichen weißen Totenkopf mitzunehmen! Welche Schande!
   „Tja, wenn ihr nicht beweisen könnt, dass ihr wirkliche Piraten seid, dann kann ich euch mein Silber nicht geben!“, sagte der Kapitän bedauernd. Sprach's und segelte davon.
   „Ich glaube,“ murmelte Kasimir, „ich werde nie ein richtiger Pirat.“
   
 © by O.R. Lando / Gisela Jahn

    


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Treffpunkt Reiterhof

Jutta ist aufgeregt, weil sie eben von ihrer Mutter erfahren hat, dass sie das Wochenende auf dem Reiterhof ihres neuen Freundes verbringen werden. Sie möchte nicht, dass ihr Mutter sich mit ihrem neuen Freund abgibt, denn sie vermisst ihren Vater sehr.
Dennoch führt die mit ihrer Mutter auf den Reiterhof und lernt dort Billie kennen – die Tochter des Freundes ihrer Mutter, Das kratzbürstige Mädchen will nichts mit Jutta zu tun haben, weil sie nicht möchte, dass ihr Vater sich mit Juttas Mutter abgibt.


Ist es normal, wenn man auf einen Reiterhof eingeladen wird und sich gar nicht darüber freuen kann? Jutta hat ihre Gründe, und nur widerstrebend findet sie sich mit der Neuigkeit ab, die ihr ihre Mutter eröffnet. Sie hat einen Mann kennengelernt, mit den sie zusammenleben möchte. Wie sich bald herausstellt, hat dessen Tochter Billie fast dasselbe Problem. Gemeinsam suchen die beiden Mädchen nach einem geeigneten Ausweg. Wie können sie verhindern, dass ihre Eltern sich für eine gemeinsame Zukunft zusammenfinden?
 


Gisela Jahn
Treffpunkt Reiterhof
Verkaufspreis: 1,99 €
Seitenanzahl: 135
ISBN: 978-3-7485-9732-2
Veröffentlicht: 12.06.2019
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Kasimir der Pirat
© O.R. Lando /Gisela Jahn
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Erstveröffentlichung in:
Mücke - Das bunte "Gib acht" - Heft für die Grundschule.
Herausgegeben vom Aufklärungsdienst für Jugendschutz
Verlag:  Universum-Verlag, Wiesbaden



   

 

Samstag, 20. März 2021

Betthupferl - Ralf besteht eine Prüfung

 

 


   

Ralf besteht eine Prüfung

 Von Gisela Jahn
   
   »Du willst also Mitglied in unserem Klub werden!«, sagte Peter. Seine Stimme klang verschwörerisch.
   Ralf nickte. »Ja, ich möchte auch gern auf dem Bauplatz spielen, auf dem ihr euer Hauptquartier habt.«
   »Dann komm’ heute Nachmittag in unser Klubhaus!«
   Ralf nickte: »Okay.«
   Am Nachmittag, gleich nach den Schularbeiten, ging er hinunter zu dem großen Bauplatz in der Hamburger Straße. Ein Bretterzaun grenzte das Grundstück vom Bürgersteig ab, doch Ralf kannte die drei losen Bretter, die dem Klub als Geheimeingang dienten.    
   Das Klubhaus war eine halbverfallene Baubude in der Mitte des Platzes. Peter, Rolf und Klaus waren schon da. Sie saßen auf großen Steinen oder umgestürzten Kisten.
   Rolf war der Vorsitzende des Klubs, das hatte Ralf bereits gehört. Alle trugen das Klubzeichen am Pullover, eine silberne Anstecknadel, die einen fliegenden Mann zeigte. Die Nadel konnte man aus jedem Kaugummiautomaten bekommen, aber Rolf duldete es nicht, dass jemand, der nicht zum Klub gehörte, das Abzeichen trug.
   »Du willst also Mitglied bei uns werden!«, sagte Rolf mit gewichtiger Stimme.
   Ralf nickte wieder.
   »Dann musst du eine Aufnahmeprüfung bestehen!«, erklärte Klaus, der schon im vierten Schuljahr war.
   »Genau!«, stimmte Peter zu. »Jeder, der mit uns auf dem Bauplatz spielen will, muss eine Aufnahmeprüfung bestehen.«
   »Was soll ich denn tun?«, fragte Ralf.
   »Du bekommst eine silberne Anstecknadel von uns«, sagte Rolf. »Und dann gehst du in den Supermarkt gleich hier nebenan und holst für jeden von uns ein Päckchen Kaugummi«
   »Ich soll für euch drei Päckchen Kaugummi kaufen?« Ralf nahm die silberne Anstecknadel, die Rolf Ihm reichte.
   Peter lachte. »Nicht kaufen, du Dussel. Einfach mitnehmen. Klauen, verstehst du? Und jetzt hau ab.« Ralf verstand. Er sollte als Mutprobe drei Packungen Kaugummi stehlen, dann würde er Mitglied in dem Klub sein. Dann durfte er die silberne Nadel tragen und auf dem Bauplatz spielen.
      Doch wenn man ihn ertappte, wenn er die drei Päckchen Kaugummi nahm? Kaufen konnte er sie nicht, er war gerade knapp mit dem Taschengeld.
   Ralf schlüpfte durch die Lücke im Bretterzaun. Die Anstecknadel funkelte in seiner Hand. Sollte er die Mutprobe auf sich nehmen?   
   Nur, um auf dem dummen Bauplatz spielen zu können, wo überall rostige Nägel herumlagen, an denen man sich leicht verletzen konnte?
   Gehört zum Klauen eigentlich Mut?
   Ralf nahm die Anstecknadel und sah sie an. Dann steckte er sie in das morsche Holz des Bretterzaunes und ging davon.
   
© by O.R. Lando / Gisela Jahn
   
    
    

  

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Treffpunkt Reiterhof

Jutta ist aufgeregt, weil sie eben von ihrer Mutter erfahren hat, dass sie das Wochenende auf dem Reiterhof ihres neuen Freundes verbringen werden. Sie möchte nicht, dass ihr Mutter sich mit ihrem neuen Freund abgibt, denn sie vermisst ihren Vater sehr.
Dennoch führt die mit ihrer Mutter auf den Reiterhof und lernt dort Billie kennen – die Tochter des Freundes ihrer Mutter, Das kratzbürstige Mädchen will nichts mit Jutta zu tun haben, weil sie nicht möchte, dass ihr Vater sich mit Juttas Mutter abgibt.


Ist es normal, wenn man auf einen Reiterhof eingeladen wird und sich gar nicht darüber freuen kann? Jutta hat ihre Gründe, und nur widerstrebend findet sie sich mit der Neuigkeit ab, die ihr ihre Mutter eröffnet. Sie hat einen Mann kennengelernt, mit den sie zusammenleben möchte. Wie sich bald herausstellt, hat dessen Tochter Billie fast dasselbe Problem. Gemeinsam suchen die beiden Mädchen nach einem geeigneten Ausweg. Wie können sie verhindern, dass ihre Eltern sich für eine gemeinsame Zukunft zusammenfinden?
 


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Veröffentlicht: 12.06.2019
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Ralf besteht eine Prüfung
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Herausgegeben vom Aufklärungsdienst für Jugendschutz
Verlag:  Universum-Verlag, Wiesbaden



   

Freitag, 19. März 2021

Betthupferl - Gert hat Kopfschmerzen

 Gert hat Kopfschmerzen

 Von Gisela Jahn

»Ohhh!«, stöhnt Gert am Morgen, als seine Mutter ihn weckt.   »Ohh, ich habe solche Kopfschmerzen! Ich glaube, ich kann nicht in die Schule gehen!«
   Besorgt fühlt seine Mutter seine Stirn. »Seltsam!«, sagt sie. »Fieber hast du anscheinend nicht!« Aber vorsichtshalber misst sie noch einmal nach. Gert hat kein Fieber. Und einen Schnupfen auch nicht. Weder Husten noch Heiserkeit plagen ihn.
   »Wenn nur diese Kopfschmerzen nicht wären!«, seufzt  Gert und sieht seine Mutter an.
   »Spielst du mir nicht etwa etwas vor?«, erkundigt diese.
   »Aber Mutter!«, beteuert Peter. »Wie kannst du denn nur so etwas von mir denken ? »
   »Schreibt ihr heute in der Schule vielleicht eine Arbeit? Oder einen Aufsatz?«
   »Aber nein!«, versichert Gert. » Bestimmt nicht!« Und er lehnt sich wieder in die Kissen zurück und zieht ein schmerzerfülltes Gesicht. »Wenn nur diese dummen Kopfschmerzen nicht wären!«
    »Ich gebe dir eine Schmerztablette!«, entscheidet die Mutter. »Dann geht es dir sicher besser und du kannst zur Schule gehen!«
   Gleich darauf kommt sie mit einer Tablette und einen Glas Wasser zurück. Gert nimmt die Tablette in den Mund und trinkt einen Schluck Wasser. Als seine Mutter das Zimmer wieder verlässt, nimmt er die Tablette wieder aus dem Mund heraus und versteckt sie unter dem Nachttisch.
   »Die Schmerzen sind immer noch nicht weg!«, stöhnt er, als seine Mutter später noch einmal ins Zimmer schaut.
   »Also gut!«, sagt die Mutter. »Ich werde dir eine Entschuldigung für Herrn Berger schreiben. Und heute Nachmittag gehen wir zu Dr. Hansen.«
   »Heute Nachmittag?«, fragst Gert bestürzt. »Das geht nicht, da bin ich mit Dirk und Roland zum Fußballspielen verabredet!«
   »Da wirst du kaum hingehen können, denn du bist doch krank!«, erinnert ihn die Mutter. »Und wer krank ist‚ der muss zu einen Arzt gehen!«
   »Ja, wenn das so ist … » Gert überlegt einen Augenblick. Dann springt er aus dem Bett. »Denk dir auf einmal sind die Kopfschmerzen wie weggeblasen. Die Tablette  scheint  doch gewirkt zu haben! Dann kann ich ja zur Schule gehen und auch heute Nachmittag  mit Dirk und Roland Fußball spielen! »
   »Ja, natürlich – wenn die Schmerzen fort sind, kannst du auch zum Fußballspielen gehen!«, erklärt die Mutter. »Aber nun komm in die Küche, das Frühstück ist fertig.

© O.R.Lando / Gisela Jahn

   


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Jutta ist aufgeregt, weil sie eben von ihrer Mutter erfahren hat, dass sie das Wochenende auf dem Reiterhof ihres neuen Freundes verbringen werden. Sie möchte nicht, dass ihr Mutter sich mit ihrem neuen Freund abgibt, denn sie vermisst ihren Vater sehr.
Dennoch führt die mit ihrer Mutter auf den Reiterhof und lernt dort Billie kennen – die Tochter des Freundes ihrer Mutter, Das kratzbürstige Mädchen will nichts mit Jutta zu tun haben, weil sie nicht möchte, dass ihr Vater sich mit Juttas Mutter abgibt.


Ist es normal, wenn man auf einen Reiterhof eingeladen wird und sich gar nicht darüber freuen kann? Jutta hat ihre Gründe, und nur widerstrebend findet sie sich mit der Neuigkeit ab, die ihr ihre Mutter eröffnet. Sie hat einen Mann kennengelernt, mit den sie zusammenleben möchte. Wie sich bald herausstellt, hat dessen Tochter Billie fast dasselbe Problem. Gemeinsam suchen die beiden Mädchen nach einem geeigneten Ausweg. Wie können sie verhindern, dass ihre Eltern sich für eine gemeinsame Zukunft zusammenfinden?
 


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Verkaufspreis: 1,99 €
Seitenanzahl: 135
ISBN: 978-3-7485-9732-2
Veröffentlicht: 12.06.2019
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Gert hat Kopfschmerzen
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Verlag:  Universum-Verlag, Wiesbaden



    
   
   

Betthupferl Kindergeschichte - Der Trotzkopf

 

 


Der Trotzkopf

Eine Kindergeschichte von Gisela Jahn

Nun aber ab ins Kinderzimmer und die Tür  zugeknallt. Aber mit  schön viel Schwung, damit Mutti es auch hört. Damit sie weiß, wie wütend ich bin.
   Ich seh doch gar nicht ein, warum ich die Rechenaufgaben noch einmal machen soll.
   Gut - ich habe mich »ein paar Mal vertan und mich verrechnet und dann das falsche Ergebnis mit Tintenkiller weggemacht und das neue  drübergeschrieben. Natürlich sieht man das, aber es kommt ja wohl darauf an, ob das Ergebnis richtig ist, und nicht darauf, wie es aussieht!
   Und was hat Mutti gemacht?
   »So geht das nicht!«, hat sie gesagt und einen dicken Strich durch die drei Päckchen gemacht. Einfach so. Mitten durch.
   »Das schreibst du jetzt noch einmal ab!«, hat sie gesagt. »Vorher darfst du nicht auf den Spielplatz.«
   Und dabei habe ich mich doch für drei Uhr mit Ralf verabredet.
   Wie spät ist es eigentlich?
   Zu blöd, die Uhr ist im Wohnzimmer, aber wenn ich jetzt aus dem Zimmer gehe, dann denkt Mutti womöglich noch, sie hätte mich geschafft.
   Nein!
   Die Aufgaben schreibe ich trotzdem nicht ab. Warum muss Frau Hoffmann uns aber auch immer die schweren Minus-Aufgaben aufgeben? Und dann geht sie jeden Morgen auch noch durch die Reihen und sieht sich die Hefte an,
   Was sie wohl sagen wird,  wenn sie meins sieht? Mit  dem dicken Strich mittendurch.
   »Das war meine Mutter!«, werde ich sagen. Soll Mutti doch sehen, wie sie mit Frau Hoffmann fertig wird. Vielleicht bestellt Frau Hoffmann sie in die Schule, und dann kriegen sich die beiden so richtig in die Haare - Mensch, das wäre toll!
   Was ruft Mutti da aus dem Wohnzimmer? Ich soll zu ihr kommen?
   Denkste! Ich bleib hier! Und die Aufgaben schreib! ich nicht nochmal ab. Bleibe ich eben heute Nachmittag zuhause und gehe nicht mit Ralf auf den Spielplatz.
   Ralf! Der hat sowieso immer so dumme Ideen. Warum geht man eigentlich zur Schule? Wozu müssen wir diese blöden Minus-Aufgaben lernen?
   Vati sagt, das sei fürs Leben. Damit wir später einen Beruf haben können,
   Dummes Zeug. Wenn ich groß bin, dann werde ich Tierforscher und reise durch Afrika und filme die Tiere fürs Fernsehen. Öder ich werde ganz einfach Astronaut und bin dann in der Raumstation und mache Experimente. Da brauche ich keine Minus-Aufgaben, ganz bestimmt nicht, weil die ganze Raumstation mit Computern arbeitet. Und ich hab die Minus-Aufgaben ja sowieso mit Vatis Taschenrechner ausgerechnet.
   Mutti kann warten, bis sie schwarz wird. Die Aufgaben schreibe ich nicht noch einmal ab, Und Ralf kann auch warten. Soll er doch alleine zum Spielplatz gehen und das Versteck von Dieter und Bernd suchen. Findet er doch sowieso nicht,
   Ach, hier ist ja das Rechenheft,
   Also wirklich, eine Unverschämtheit von Mutti. Ein dicker Strich mitten durch die Aufgaben, und dazu noch mit Kugelschreiber, da kann ich mit dem Tintenkiller überhaupt nichts mehr machen.
   Aber irgendwie hat  Mutti schon recht - geschmiert sind die Zahlen wirklich. Was soll das hier sein? Eine acht oder eine fünf. Nein, das sieht eher wie eine acht aus.
   Moment mal.  Achtzehn minus sechs ist zwölf. Also eine zwei ist das. |
   Die Aufgabe muss ich nochmal schreiben, damit ich morgen weiß, was das heißen soll. Aber nicht, weil Mutti den Strich gemacht hat. Nein, deswegen nicht.
   Ach, da wirft Ralf  Steinchen gegen das Fenster. Augenblick, ich komme gleich. Ich muss erst nach die anderen Aufgaben abschreiben.
  

© O.R.Lando / Gisela Jahn


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Dennoch führt die mit ihrer Mutter auf den Reiterhof und lernt dort Billie kennen – die Tochter des Freundes ihrer Mutter, Das kratzbürstige Mädchen will nichts mit Jutta zu tun haben, weil sie nicht möchte, dass ihr Vater sich mit Juttas Mutter abgibt.


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Nr 8 / 1979 August


Donnerstag, 18. März 2021

Betthupferl Kindergeschichte - August, dummer August

 

August, dummer August

Von Gisela Jahn

In der 3b war ein Neuer. Er kam heute morgen mit dem Hausmeister und setzte sich neben Peter in die letzte Bank.
  »Wie heißt du denn?«, fragte die Klassenlehrerin Frau Mahlig ihn in der ersten Stunde.
  »August Krause!«, erwiderte der Neue und stand auf. Die ganze Klasse brach in schallendes Gelächter aus.
  »August, August, dummer August!«, kicherte Lothar.
  »Ach du lieber Augustin, ach du lieber Augustin!”, sang Peter.
  Der Neue war rot geworden wie eine Tomate.
  »Warum lacht ihr denn?« wollte Frau Mahlig wissen. »Was kann August denn für seinen Namen?«
  »Er ist so... so komisch!«, sagte Klaus in der ersten Reihe.
  »Wie der Clown im Zirkus!«, stimmte Heike ihm zu, und wieder lachten alle.
  Der Neue setzte sich still hin und musterte die Klasse stumm. Er schien daran gewöhnt zu sein, daß man über seinen ausgefallenen Namen Witze machte.
  »August ist ein Name wie jeder andere auch!«,sagte Frau Mahlig. »Der Name August kommt von dem römischen Kaiser Augustus, der vor zweitausend Jahren lebte. Ich weiß wirklich nicht, was es da zu lachen gibt.«
  »Aber heute heißt doch niemand mehr August«, erwiderte Peter. »Wir heißen alle Klaus, Lothar, Rainer oder Michael.«
  »Aber die meisten von euch haben doch einen zweiten Vornamen, nicht wahr?«, erkundigte sich Frau Mahlig. »Wie heißt du denn mit deinem ganzen Namen, Peter?«
  Peter zögerte.
  »Nun sag’ doch schon!«, drängte Klaus.  
  »Peter Otto Reuter!«, sagte Peter kleinlaut und Klaus brach in Gelächter aus.
  »Und du, Klaus?«, fragte Frau Mahlig.
  »Ich? Ich heiße Klaus Justus...«
  Nun war es an Peter, zu lachen.
  »Seht ihr!« sagte Frau Mahlig. »Beinahe jeder von euch hat einen Namen, über den man lachen könnte. Aber warum lacht ihr ausgerechnet über August, nur weil sein Rufname etwas ausgefallen ist? Was wäre, wenn dein Rufname Otto. wäre,
Peter? Oder du, Justus — ich meine Klaus ... .«
  Als Peter an diesem Tag nach Hause kommt, sagt er zu seiner Mutter: »Wir haben einen Neuen in der Klasse. Er heißt August Krause.«
  »August«, lacht die Mutter. »Das ist aber ein komischer Name!«
  »Warum?«, fragt Peter.


© O.R. Lando /Gisela Jahn


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Treffpunkt Reiterhof

Jutta ist aufgeregt, weil sie eben von ihrer Mutter erfahren hat, dass sie das Wochenende auf dem Reiterhof ihres neuen Freundes verbringen werden. Sie möchte nicht, dass ihr Mutter sich mit ihrem neuen Freund abgibt, denn sie vermisst ihren Vater sehr.
Dennoch führt die mit ihrer Mutter auf den Reiterhof und lernt dort Billie kennen – die Tochter des Freundes ihrer Mutter, Das kratzbürstige Mädchen will nichts mit Jutta zu tun haben, weil sie nicht möchte, dass ihr Vater sich mit Juttas Mutter abgibt.


Ist es normal, wenn man auf einen Reiterhof eingeladen wird und sich gar nicht darüber freuen kann? Jutta hat ihre Gründe, und nur widerstrebend findet sie sich mit der Neuigkeit ab, die ihr ihre Mutter eröffnet. Sie hat einen Mann kennengelernt, mit den sie zusammenleben möchte. Wie sich bald herausstellt, hat dessen Tochter Billie fast dasselbe Problem. Gemeinsam suchen die beiden Mädchen nach einem geeigneten Ausweg. Wie können sie verhindern, dass ihre Eltern sich für eine gemeinsame Zukunft zusammenfinden?
 


Gisela Jahn
Treffpunkt Reiterhof
Verkaufspreis: 1,99 €
Seitenanzahl: 135
ISBN: 978-3-7485-9732-2
Veröffentlicht: 12.06.2019
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August, dummer August
© O.R. Lando /Gisela Jahn
Verbreitung nur mit Genehmigung


Erstveröffentlichung in:
Mücke - Das bunte "Gib acht" - Heft für die Grundschule.
Herausgegeben vom Aufklärungsdienst für Jugendschutz
Verlag:  Universum-Verlag, Wiesbaden
Nr 9 / 1974 September
Erstsendung
Bayerischer Rundfunk
Kinderfunk "Betthupferl" 19.10.1987


Betthupferl Kindergeschichte - Die Schluderiche

 


Die Schluderiche

Von Gisela Jahn

Kennst du die Schluderiche?
  Nein, bestimmt nicht, denn sie sind ja erst vorgestern von dem weltbekannten Professor Ambrosius am Südpol entdeckt worden. Dort leben sie in einer kleinen Oase, wo Palmen und Weihnachtsbäume von oben nach unten wachsen, und wo es jeden Tag samtweiche Honigtropfen regnet.
  Die Schluderiche sind grün, wenn sie nicht gerade gelb sind, dann sind sie natürlich rot. Aber auf diese Art und Weise kann man sie gut auseinanderhalten.
Die Schluderichkinder sind ungefähr zwei Meter groß, wenn sie auf die Welt kommen, und je älter sie werden, desto mehr schrumpfen sie zusammen. Und weil die Schulen in der Oase nur einen Meter groß sind, kommen die Schluderiche erst in die Schule, wenn sie vierzig oder sogar fünfundvierzig Jahre alt sind. Dann haben sie gerade die richtige Höhe, um ins Schulhaus hineinzugehen.
Wenn man einem Schluderich eine große Freude machen will, dann schenkt man ihm einfach ein Pfund Spinat, denn Spinat mögen sie überhaupt nicht, und deshalb werfen sie ihn sofort weg.
  Sie lesen ihre Bücher von hinten nach vorn durch, und wenn sich zwei Schluderiche treffen, dann begrüßen sie sich mit: »Auf Wiedersehen, alter Gauner!«
  Natürlich haben die Schluderiche auch Kaufhäuser, wo sie für ihre alten Möbel und alle anderen Dinge Geld bekommen. Das Geld besteht aus großen und kleinen Löchern, auf denen dann steht, wieviel sie wert sind.
  Morgens, wenn es dunkel wird, stehen die Schluderiche auf und gehen zu Bett. Sie waschen sich im Wohnzimmer ihrer Häuser, dann gehen sie hinauf in den Keller und frühstücken Briketts mit Orangenmarmelade. Den ganzen Tag über springen sie auf den Händen umher, damit sie nicht an dem Honig auf dem Boden festkleben.
  Und abends, wenn es hell wird und die dunkelgrünen Apfelsinen in ihre Elefantenlöcher kriechen, zünden die Schluderiche ihre Hundehütten  an und erzählen sich Lügengeschichten.
  Und dies hier ist eine davon.


© O.R. Lando /Gisela Jahn


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Gisela Jahn

Treffpunkt Reiterhof

Jutta ist aufgeregt, weil sie eben von ihrer Mutter erfahren hat, dass sie das Wochenende auf dem Reiterhof ihres neuen Freundes verbringen werden. Sie möchte nicht, dass ihr Mutter sich mit ihrem neuen Freund abgibt, denn sie vermisst ihren Vater sehr.
Dennoch führt die mit ihrer Mutter auf den Reiterhof und lernt dort Billie kennen – die Tochter des Freundes ihrer Mutter, Das kratzbürstige Mädchen will nichts mit Jutta zu tun haben, weil sie nicht möchte, dass ihr Vater sich mit Juttas Mutter abgibt.


Ist es normal, wenn man auf einen Reiterhof eingeladen wird und sich gar nicht darüber freuen kann? Jutta hat ihre Gründe, und nur widerstrebend findet sie sich mit der Neuigkeit ab, die ihr ihre Mutter eröffnet. Sie hat einen Mann kennengelernt, mit den sie zusammenleben möchte. Wie sich bald herausstellt, hat dessen Tochter Billie fast dasselbe Problem. Gemeinsam suchen die beiden Mädchen nach einem geeigneten Ausweg. Wie können sie verhindern, dass ihre Eltern sich für eine gemeinsame Zukunft zusammenfinden?
 


Gisela Jahn
Treffpunkt Reiterhof
Verkaufspreis: 1,99 €
Seitenanzahl: 135
ISBN: 978-3-7485-9732-2
Veröffentlicht: 12.06.2019
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Die Schluderiche
© O.R. Lando /Gisela Jahn
Verbreitung nur mit Genehmigung


Erstveröffentlichung in:
Mücke - Das bunte "Gib acht" - Heft für die Grundschule.
Herausgegeben vom Aufklärungsdienst für Jugendschutz
Verlag:  Universum-Verlag, Wiesbaden
1984
Erstsendung
Bayerischer Rundfunk
Kinderfunk "Betthupferl" 9.11.2987