Freitag, 19. März 2021

Betthupferl Kindergeschichte - Der Trotzkopf

 

 


Der Trotzkopf

Eine Kindergeschichte von Gisela Jahn

Nun aber ab ins Kinderzimmer und die Tür  zugeknallt. Aber mit  schön viel Schwung, damit Mutti es auch hört. Damit sie weiß, wie wütend ich bin.
   Ich seh doch gar nicht ein, warum ich die Rechenaufgaben noch einmal machen soll.
   Gut - ich habe mich »ein paar Mal vertan und mich verrechnet und dann das falsche Ergebnis mit Tintenkiller weggemacht und das neue  drübergeschrieben. Natürlich sieht man das, aber es kommt ja wohl darauf an, ob das Ergebnis richtig ist, und nicht darauf, wie es aussieht!
   Und was hat Mutti gemacht?
   »So geht das nicht!«, hat sie gesagt und einen dicken Strich durch die drei Päckchen gemacht. Einfach so. Mitten durch.
   »Das schreibst du jetzt noch einmal ab!«, hat sie gesagt. »Vorher darfst du nicht auf den Spielplatz.«
   Und dabei habe ich mich doch für drei Uhr mit Ralf verabredet.
   Wie spät ist es eigentlich?
   Zu blöd, die Uhr ist im Wohnzimmer, aber wenn ich jetzt aus dem Zimmer gehe, dann denkt Mutti womöglich noch, sie hätte mich geschafft.
   Nein!
   Die Aufgaben schreibe ich trotzdem nicht ab. Warum muss Frau Hoffmann uns aber auch immer die schweren Minus-Aufgaben aufgeben? Und dann geht sie jeden Morgen auch noch durch die Reihen und sieht sich die Hefte an,
   Was sie wohl sagen wird,  wenn sie meins sieht? Mit  dem dicken Strich mittendurch.
   »Das war meine Mutter!«, werde ich sagen. Soll Mutti doch sehen, wie sie mit Frau Hoffmann fertig wird. Vielleicht bestellt Frau Hoffmann sie in die Schule, und dann kriegen sich die beiden so richtig in die Haare - Mensch, das wäre toll!
   Was ruft Mutti da aus dem Wohnzimmer? Ich soll zu ihr kommen?
   Denkste! Ich bleib hier! Und die Aufgaben schreib! ich nicht nochmal ab. Bleibe ich eben heute Nachmittag zuhause und gehe nicht mit Ralf auf den Spielplatz.
   Ralf! Der hat sowieso immer so dumme Ideen. Warum geht man eigentlich zur Schule? Wozu müssen wir diese blöden Minus-Aufgaben lernen?
   Vati sagt, das sei fürs Leben. Damit wir später einen Beruf haben können,
   Dummes Zeug. Wenn ich groß bin, dann werde ich Tierforscher und reise durch Afrika und filme die Tiere fürs Fernsehen. Öder ich werde ganz einfach Astronaut und bin dann in der Raumstation und mache Experimente. Da brauche ich keine Minus-Aufgaben, ganz bestimmt nicht, weil die ganze Raumstation mit Computern arbeitet. Und ich hab die Minus-Aufgaben ja sowieso mit Vatis Taschenrechner ausgerechnet.
   Mutti kann warten, bis sie schwarz wird. Die Aufgaben schreibe ich nicht noch einmal ab, Und Ralf kann auch warten. Soll er doch alleine zum Spielplatz gehen und das Versteck von Dieter und Bernd suchen. Findet er doch sowieso nicht,
   Ach, hier ist ja das Rechenheft,
   Also wirklich, eine Unverschämtheit von Mutti. Ein dicker Strich mitten durch die Aufgaben, und dazu noch mit Kugelschreiber, da kann ich mit dem Tintenkiller überhaupt nichts mehr machen.
   Aber irgendwie hat  Mutti schon recht - geschmiert sind die Zahlen wirklich. Was soll das hier sein? Eine acht oder eine fünf. Nein, das sieht eher wie eine acht aus.
   Moment mal.  Achtzehn minus sechs ist zwölf. Also eine zwei ist das. |
   Die Aufgabe muss ich nochmal schreiben, damit ich morgen weiß, was das heißen soll. Aber nicht, weil Mutti den Strich gemacht hat. Nein, deswegen nicht.
   Ach, da wirft Ralf  Steinchen gegen das Fenster. Augenblick, ich komme gleich. Ich muss erst nach die anderen Aufgaben abschreiben.
  

© O.R.Lando / Gisela Jahn


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Gisela Jahn

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Jutta ist aufgeregt, weil sie eben von ihrer Mutter erfahren hat, dass sie das Wochenende auf dem Reiterhof ihres neuen Freundes verbringen werden. Sie möchte nicht, dass ihr Mutter sich mit ihrem neuen Freund abgibt, denn sie vermisst ihren Vater sehr.
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Ist es normal, wenn man auf einen Reiterhof eingeladen wird und sich gar nicht darüber freuen kann? Jutta hat ihre Gründe, und nur widerstrebend findet sie sich mit der Neuigkeit ab, die ihr ihre Mutter eröffnet. Sie hat einen Mann kennengelernt, mit den sie zusammenleben möchte. Wie sich bald herausstellt, hat dessen Tochter Billie fast dasselbe Problem. Gemeinsam suchen die beiden Mädchen nach einem geeigneten Ausweg. Wie können sie verhindern, dass ihre Eltern sich für eine gemeinsame Zukunft zusammenfinden?
 


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Veröffentlicht: 12.06.2019
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Der Trotzkopf
© O.R. Lando /Gisela Jahn
Verbreitung nur mit Genehmigung

Erstveröffentlichung in:
Mücke - Das bunte "Gib acht" - Heft für die Grundschule.
Herausgegeben vom Aufklärungsdienst für Jugendschutz
Verlag:  Universum-Verlag, Wiesbaden
Nr 8 / 1979 August


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