Dienstag, 23. März 2021

Betthupferl - Eine Tafel Nußschokolade


Eine Tafel Nußschokolade

Von Gisela Jahn

»Ein Paket Butter, eine Dose Möhren und eine Packung Eier«, murmelte Klaus immer wieder auf dem Weg zum Supermarkt vor sich hin.
   Seine Mutter hatte ihn zum Einkaufen geschickt, in der linken Hand trug Klaus die Geldbörse, in der rechten die Einkaufstasche. Er betrat den Supermarkt, nahm sich einen der Einkaufswagen und schob ihn vergnügt durch die Gänge, an deren Seiten sich die Regale mit den Büchsen, Paketen, Gläsern, Päckchen und Schachteln erhoben.
   Klaus fand die Kühltruhe, nahm ein Paket Butter heraus und legte es in den Wagen. Auch die Möhren und die Eier kamen dort hinein.
   Vor der Kasse hatte sich eine lange Schlange gebildet, so dass er warten musste.
   Klaus sah die vielen Kaugummipäckchen, die hübsch aneinandergereiht in einem Regal lagen. Daneben stapelten sich die Beutel mit den Gummibärchen, ein Regal tiefer lagen die Schokoladentafeln, Vollmilchschokolade mit Nüssen. Das war seine Lieblingsschokolade.
   Sollte er eine Tafel mitnehmen?
   Nein, Mutter hatte ihm gesagt, er solle nicht eigenmächtig etwas mitbringen. Aber es war doch nur eine Tafel Schokolade...
   Trotzdem, Mutter hatte es nicht erlaubt. Sie hatte ihm einen Zehner zum Bezahlen mitgegeben und verlangte, dass er den Kassenzettel mitbrachte.
   Und wenn er die Schokolade einfach so mitnahm? Bei den vielen Menschen, die hier in der Schlange warteten, wäre es überhaupt nicht aufgefallen, wenn er die Tafel in die Einkaufstasche gesteckt hätte...
   Aber nein, das war doch Diebstahl...
   Doch was machte es denn schon aus, wenn er von den dreißig Tafeln Schokolade dort eine einzige fortnahm?
   Du sollst nicht stehlen ...
   Das hatte Klaus im Religionsunterricht gelernt.
   Ich darf die Schokolade nicht wegnehmen!, dachte Klaus. Was wäre denn, wenn jeder sich das nehmen würde, was er wollte?
   »He, junger Mann, du bist an der Reihe!«, riss ihn die freundliche Stimme der Kassiererin aus seinen Gedanken. Klaus bezahlte, packte seine Dinge ein und trat auf die Straße hinaus.
   Als er daheim die Einkaufstasche auf den Küchentisch stellte, holte seine Mutter etwas aus dem Schrank.
   »Ich habe eine kleine Belohnung für dich«, sagte sie, und sie reichte Klaus — eine Tafel Nuss-Schokolade.
© by O.R. Lando / Gisela Jahn

   

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Gisela Jahn

Treffpunkt Reiterhof

Jutta ist aufgeregt, weil sie eben von ihrer Mutter erfahren hat, dass sie das Wochenende auf dem Reiterhof ihres neuen Freundes verbringen werden. Sie möchte nicht, dass ihr Mutter sich mit ihrem neuen Freund abgibt, denn sie vermisst ihren Vater sehr.
Dennoch führt die mit ihrer Mutter auf den Reiterhof und lernt dort Billie kennen – die Tochter des Freundes ihrer Mutter, Das kratzbürstige Mädchen will nichts mit Jutta zu tun haben, weil sie nicht möchte, dass ihr Vater sich mit Juttas Mutter abgibt.


Ist es normal, wenn man auf einen Reiterhof eingeladen wird und sich gar nicht darüber freuen kann? Jutta hat ihre Gründe, und nur widerstrebend findet sie sich mit der Neuigkeit ab, die ihr ihre Mutter eröffnet. Sie hat einen Mann kennengelernt, mit den sie zusammenleben möchte. Wie sich bald herausstellt, hat dessen Tochter Billie fast dasselbe Problem. Gemeinsam suchen die beiden Mädchen nach einem geeigneten Ausweg. Wie können sie verhindern, dass ihre Eltern sich für eine gemeinsame Zukunft zusammenfinden?
 


Gisela Jahn
Treffpunkt Reiterhof
Verkaufspreis: 1,99 €
Seitenanzahl: 135
ISBN: 978-3-7485-9732-2
Veröffentlicht: 12.06.2019
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Eine Tafel Nuß-Schokolade
© O.R. Lando /Gisela Jahn
Verbreitung nur mit Genehmigung

Erstveröffentlichung in:
Mücke - Das bunte "Gib acht" - Heft für die Grundschule.
Herausgegeben vom Aufklärungsdienst für Jugendschutz
Verlag:  Universum-Verlag, Wiesbaden



   

 
    

   
  


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