Dienstag, 25. August 2020

***neu Mord nach Rezept - Band 21 ***neu***

Neu:
H.P. Karr präsentiert
Mord nach Rezept - Band 21: Komm her und stirb mit mir:
Zwei Dutzend kleine Krimis  
Kindle Ausgabe
Nicht immer ist ein Unfall ein Unfall. Doch wenn es ein Mord war - wer steckt dahinter? Nicht immer ist der nette Nachbar oder Kollege das Unschuldslamm, für das er sich ausgibt. Doch es ist schwer, ihm das Gegenteil zu beweisen. Es sei denn man hat ein Gespür für Mord.
Zwei Dutzend Kurzkrimis, mal cosy, mal smart, aber immer spannend und unterhaltsam. 


Samstag, 15. August 2020

Die Macht der Hypnose - Teil 6


Dr. Schmitz zählt langsam von eins bis fünf. Bei fünf öffnet Jochen B. die Augen und blickt sich in dem Raum um. Es kann sich nicht daran erinnern, was in den letzten zehn Minuten geschehen ist.
Dieser Gedächtnisschwund nach dem Erwachen aus der Hypnose ist eine durchaus übliches Phänomen. Dr. Schmitz verwickelt Jochen B. in ein Gespräch, die Zeit vergeht. Bald sind fünf Minuten vorbei. Dr. Schmitz zieht die Vorhänge am Fenster auseinander, gleißendes Sonnenlicht flutet in den Raum. Pünktlich fünf Minuten nach seinem Erwachen steht Jochen B. plötzlich auf, geht zu dem Schreibtisch und zieht die Schublade heraus.
»Was tun Sie denn mit meinem Schreibtisch?«, fragt Dr. Schmitz scheinbar empört. Jochen B. wird rot. »Ich ... ich weiß nicht... ich dachte, Sie hätten vielleicht .. einen Brief für mich dort!«
Seine Ausrede ist fadenscheinig und leicht zu durchschauen. Der Student weiß selbst nicht, was ihn dazu trieb, zu dem Schreibtisch zu gehen und die Schublade herauszuziehen. Es war der suggerierte Befehl des Hynotiseurs, der ihn dazu zwang.



Hypnose ist kein Allheilmittel


Was ist das für eine seltsame, ja beinahe unheimliche Macht, mit der man einen Menschen vollkommen in seinen Bann ziehen, ihn vollkommen dem Einfluss einer anderen Person unterwerfen kann? Wie das Experiment von Dr. Schmitz zeigt, kann man durch eine einfache Suggestion Brandblasen erzeugen, man kann aber auch das Herz eines Menschen schneller oder langsamer schlagen lassen, man kann ihm vollkommene Schmerzlosigkeit oder Schmerzüberempfindlichkeit suggerieren. Und man kann sogar hoch Einfluss auf den Menschen ausüben, nachdem das Experiment beendet ist. Man kann einen Menschen erblassen oder erröten lassen, man kann seine Atmung regeln, in den Stoffwechsel eingreifen, indem man die Tätigkeit der Verdauungsorgane manipuliert und die Muskulatur des Darmes beeinflusst. Man kann Hauterkrankungen wie Ekzeme und ähnliches zum Verschwinden bringen und nervöse Störungen beseitigen. 
Warum wenden dann also Ärzte diese Technik der Hypnose nicht häufiger an? Warum gibt es dann noch überfüllte Wartezimmer und lange Wartelisten in den Kliniken, wenn man doch mit der Hypnose derart beeindruckende Ergebnisse erzielen kann?
Zunächst einmal: Die Hypnose ist kein Wunder- oder Allheilmittel. Sie kann zwar in vielen Bereichen der Medizin eingesetzt werden, doch sie hat auch ihre Grenzen. Zuerst einmal erfordert eine Behandlung durch Hypnose das vollkommene Einverständnis des Patienten, sich hypnotisieren zu lassen. Damit ist nicht nur das formale Einverständnis gemeint, sondern auch der Glaube an die Hypnose und ihre besonderen, teilweise heilenden Fähigkeiten.
Bei eine medizinischen Hypnosetherapie werden die Selbstheilungskräfte aus dem Unbewussten des Patienten mobilisiert. Dadurch kann er etwa Schmerzen besser bewältigen oder auch seelische Schwierigkeiten leichter lösen.

Der russische Professor Paul I. Buhl hat festgestellt, dass 98 Prozent aller Menschen hypnotisierbar sind, davon 25 Prozent ohne größere Umstände. Die restlichen 73 Prozent reagieren langsamer, da entweder ihre Gehirnzellen eine langsamere Reaktionsgeschwindigkeit haben oder sie bringen der Hypnose eine kritische Grundhaltung entgegen und wehren sich bewusst gegen eine Beeinflussung. Ein weiterer sehr wichtiger Faktor bei einer Hypnosetherapie ist der enge Kontakt zwischen dem Hypnosearzt und dem Patienten bestehen muss. Es ist nicht möglich, dass ein Hypnosearzt einen ihm völlig fremden Menschen in einer Sitzung von einer Viertelstunde von seinen Leiden befreit.
Der Arzt muss die Vertrauensperson des Patienten sein, dieses Vertrauensverhältnis kann oft erst in mehreren Vorbereitungssitzungen aufgebaut werden
Besonders gut durch Hypnosetherapie zu behandeln sind Krankheiten, die durch psychologische Ursachen entstanden sind. Dazu zählen nicht nur Neurosen, Alkoholismus und auch einige Hautkrankheiten. Besonders gute Ergebnisse sind bei der Behandlung von Asthmaerkrankungen zu verzeichnen, wenn die Patienten bereits im Kindesalter mit der Therapie beginnen. Aber auch Erwachsene können mit Hilfe von Hypnose von einer Asthmaerkrakung weitgehend geheilt werden.


Da ist zum Beispiel der Fall Lydia C.. Als die junge Frau einen Hypnosearzt aufsuchte, war sie dreiunddreißig Jahre alt. Schlank, beinahe zerbrechlich wirkend und äußerst nervös. Sie litt seit ihrer Kindheit an chronischem Asthma.




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Mord nach Rezept - Band 10: Die Retro-Edition - mit zwei Dutzend Krimis zurück in die Achtziger


Die Achtziger – das waren die Jahre, als man noch überall rauchen durfte, der Marlboro-Mann und der Camel-Tramp im Kino Werbung machten und die Hollywood-Hits »Dirty Dancing«, »Shining« und »Zurück in die Zukunft« hießen. Zum Telefonieren benutzte man Festnetztelefone, und wenn man unterwegs war, musste man sich zum Anrufen eine Telefonzelle suchen – das waren gelbe Kabinen mit einem Münztelefon und einem gestohlenen Telefonbuch.

Zwei Dutzend clevere Kriminalstorys aus der guten alten Zeit – als im Fernsehen immer dienstags »Dallas« lief und freitags »Derrick« ermittelte. Die Hits des Jahrzehntes waren »Take On Me« von a-ha , Nena mit »99 Luftballons« und natürlich »Jeanny« von Falco. Wie immer zu Ihrem Vergnügen ausgesucht und zusammengestellt von Krimikenner H.P. Karr.

Donnerstag, 13. August 2020

Verschwörungstheorien um den Tod von Lady Diana

Der 31. August 1997 ist für viele Menschen ein Trauertag geworden. An diesem Tag starb Diana Spencer, ehemalige Princess of Wales, gemeinsam mit Dodi Al Fayed bei einem Autounfall im Pont de l’Alma Tunnel in Paris. Schon bald rankten sich um den tragischen Unfall Mythen und Verschwörungstheorien.

1.
Eine Theorie besagt, die königliche Familie hätte den »Mord« befohlen, aus Angst, daß Dodi Fayed, ein Araber, zuviel Einfluß auf den zukünftigen König, Prinz William, gewinnen könne.

2. Nach einer anderen Theorie wurde Diana von Waffenhändlern umgebracht, weil sie gegen den Einsatz von Landminen engagierte.

3.
Es wurde spekuliert, dass man den Fahrer der Todeslimousine mittels eines »Mikro-Injektors« unter LSD gesetzt hat.

4.
Es kam der Verdacht auf, die Todesfälle seien nur vorgetäuscht, weil Diana und Dodi ihre Ruhe vor der Presse haben wollten

5.
Dianas Tod war ein zwangsläufiges Ereignis, weil der Pont de l'Alma-Tunnel, in der das Unglück geschah, zur Merowinger-Zeit (ca. 500-751 v. Chr.) ein heidnischer Opferplatz war. Der Name enthält alma (Seele) und pontis (Brücke), also: »Seelenbrücke«.

6.
Lady Diana sollte nach den Plänen einflussreicher Gruppierungen den US-Präsidenten Bill Clinton heiraten. Als sie sich aber Dodi entschied, wurde sie vom englischen Geheimdienst umgebracht.

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Die berühmtesten Detektivromane von Agatha Christie

Am 15. September 1890 wurde in Torquay, Devonshire, die britische Schriftstellerin AgathaChristie (+1976) geboren. Sie folgte zunächst dem Wunsch ihrer Eltern und absolvierte eine Ausbildung zur Sängerin, dann jedoch gab sie ihrer Neigung zur Literatur nach und widmete sich dem Schreiben.
Gleich mit ihrem ersten Kriminalroman "Das fehlende Glied in der Kette" (1920) war ein großer Erfolg, denn die raffinierte Kriminalgeschichte hatte alles, was die Leser von einem guten Krimi erwarteten: Spannung, Humor und eine überraschend Lösung. Zu den unsterblichen Helden der Kriminalliteratur, die sie schuf, gehören der belgische Detektiv Hercule Poirot und die schrullige Miss Jane Marple.
Agatha Christie blieb Zeit ihres Lebens dem Krimi treu und schrieb insgesamt mehr als 70 Romane.

Jahr / Dt Titel / Originaltitel / Detektiv
1920 Das fehlende Glied in der Kette / The Mysterious Affair at Styles / Hercule Poirot
1923 Mord auf dem Golfplatz / Murder on the Links / Hercule Poirot
1926 Alibi / The Murder of Roger Ackroyd / Hercule Poirot 1
1927 Die großen Vier / The Big Four / Hercule Poirot
1928 Der blaue Expreß / The Mystery of the Blue Train / Hercule Poirot
1930 Mord im Pfarrhaus / Murder at the Vicarage / Miss Marple
1932 Das Haus an der Düne / Peril at End House / Hercule Poirot
1933 Dreizehn bei Tisch / Lord Edgware Dies / Hercule Poirot
1934 Mord im Orientexpress / Murder on the Orient Express / Hercule Poirot
1935 Nikotin / Three Act Tragedy / Hercule Poirot
1935 Tod in den Wolken / Death in the Clouds / Hercule Poirot
1936 Die Morde des Herrn ABC / The ABC Murders / Hercule Poirot
1936 Mord in Mesopotamien / Murder in Mesopotamia / Hercule Poirot
1936 Mit offenen Karten / Cards on the Table / Hercule Poirot
1937 Tod auf dem Nil / Death on the Nile / Hercule Poirot
1937 Der ballspielende Hund / Dumb Witness / Hercule Poirot
1938 Der Tod wartet / Rendezvous mit einer Leiche / Appointment with Death / Hercule Poirot
1938 Hercule Poirot's Weihnachten / Hercule Poirot's Christmas / Hercule Poirot

1940 Morphium / Sad Cypress / Hercule Poirot
1941 Das Geheimnis der Schnallenschuhe / One, Two, Buckle My Shoe / Hercule Poirot
1941 Das Böse unter der Sonne / Evil Under the Sun / Hercule Poirot / Inspektor Japp
1942 Die Tote in der Bibliothek / The Body in the Library / Miss Marple
1942 Die Schattenhand / The Moving Finger / Miss Marple
1943 Das unvollendete Bildnis / Five Little Pigs / Hercule Poirot
1946 Das Eulenhaus / The Hollow / Hercule Poirot
1948 Der Todeswirbel / Taken at the Flood / Hercule Poirot 

1950 Ein Mord wird angekündigt / A Murder is Announced / Miss Marple
1952 Vier Frauen und ein Mord / Mrs. McGinty's Dead / Hercule Poirot
1952 Fata Morgana / They Do it with Mirrors / Miss Marple
1953 Das Geheimnis der Goldmine / A Pocket Full of Rye / Miss Marple
1953 Der Wachsblumenstrauß / Hercule Poirot
1955 Die Kleptomanin / Hickory Dickory Dock / Hercule Poirot
1956 Wiedersehen mit Mrs. Oliver / Dead Man's Folly / Hercule Poirot
1957 16 Uhr 50 ab Paddington / 4.50 from Paddington / Miss Marple
1959 Die Katze im Taubenschlag / Cat Among the Pigeons / Hercule Poirot

1962 Mord im Spiegel / The Mirror Crack'd from Side to Side / Miss Marple
1963 Auf doppelter Spur / The Clocks / Hercule Poirot
1964 Karibische Affaire / A Carribean Mystery / Miss Marple
1965 Bertram's Hotel / At Bertram's Hotel / Miss Marple
1966 Die vergeßliche Mörderin / Third Girl / Hercule Poirot
1969 Schneewittchen-Party / Hallowe'en Party / Hercule Poirot

1971 Das Schicksal in Person / Miss Marple
1972 Elefanten vergessen nicht / Elephants Can Remember / Hercule Poirot
1975 Vorhang / Curtain / Hercule Poirot
1976 Ruhe unsanft / Sleeping Murder / Miss Marple



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Dienstag, 4. August 2020

Die Macht der Hypnose - Teil 5

Jochen B. gehorcht. Sein rechter Arm bleibt in der erhobenen Position, ohne dass er auch nach einigen Minuten die geringsten Ermüdungserscheinungen zeigt. Dr. Schmitz geht einen Schritt weiter.
»Ihr Arm ist vollkommen steif!«, sagt er. »Sie können ihn nicht mehr herunternehmen! Selbst wenn Sie es wollen, Sie können ihn nicht herunternehmen! Versuchen Sie jetzt, den Arm herunterzunehmen!«
Man sieht deutlich, wie Jochen B. versucht, den Arm wieder zu senken. Seine Lippen sind zusammengekniffen und seine Stirn gerunzelt. Doch der Arm bewegt sich nicht. Jetzt lehnt sich Dr. Schmitz mit seinem vollen Körpergewicht gegen den Arm, doch seine Anstrengung ist vergeblich. Die Muskeln des Armes befinden sich in einer kataleptischen Starre, einer vollkommenen Muskelstarre.
Im Zustand der Katalepsie kann man Gliedmaßen in Stellungen bringen, die im Wachzustand kaum erträglich sind und sie stundenlang in diesem Zustand belassen, ohne dass die geringsten Ermüdungszustände auftreten.
Nicht nur die Muskeln, sondern auch die Sinnesorgane eines Menschen können durch Befehle des Hypnotiseurs gesteuert werden.
Dr. Schmitz nimmt ein Geldstück aus seinem Portemonnaie.
»Ich zähle jetzt bis drei!«, sagt Dr. Schmitz. »Bei drei können Sie ihren Arm wieder bewegen! » Dr. Schmitz zählt und tatsächlich, sobald er die Zahl drei ausgesprochen hat, fällt der Arm des Studenten auf die Couch zurück. 



Täuschung der Sinne


Jetzt legt Dr. Schmitz das Geldstück auf den entblößten Unterarm des jungen Mannes. Dabei sagt er: »Ich lege Ihnen eine Münze auf den Arm. Die Münze habe ich eben aus dem Ofen genommen. Sie ist sehr heiß!«
Der Student zuckt zusammen. Und obwohl die Münze eine völlig normale Temperatur hat, kann man, nachdem Dr. Schmitz die Münze wieder entfernt hat, eine deutliche Rötung auf der Haut erkennen. Und es bilden sich Brandblasen.
Als nächstes nimmt Dr. Schmitz eine große Zwiebel aus deinem Schreibtisch und reicht sie dem Studenten. »Es ist ein herrlicher Apfel!«, suggeriert er ihm. »Beißen Sie nur hinein!«
Jochen B. beißt herzhaft in die Zwiebel und isst voller Genuss. Keine Meine verzieht er und seine Augen tränen nicht.
Ähnlich ist bei dem Glas Wasser, das Dr. Schmitz ihm reicht. »Hier habe ich ein Glas Sekt!«, sagt er. » Erstklassige Marke. Trinken Sie nur!«
Der Student trinkt und lächelt voller Genuss, schließlich trinkt er das ganze Glas aus.
Dr. Schmitz ist noch lange nicht mit seinem Experiment am Ende. Das alles waren bisher nur Fingerübungen. Langsam beginnt er, Jochen B. auszufragen. Er tastetet sich behutsam in die Kindheit des Studenten vor. »Sie sind vier Jahre alt!'', sagt er schließlich. »Es ist der dreiundzwanzigste August 19xx. Erzählen Sie bitte genau, was Sie an diesem Tag getan haben!«
Und Jochen B. beginnt zu erzählen. Er berichtet, dass er um acht Uhr morgens aufgestanden ist und dass draußen strahlender Sonnenschein herrschte. Er beschreibt die Sachen, die seine Mutter ihm zum Anziehen gab bis ins letzte Detail und berichtet minutiös, wie er mit seinen Eltern frühstückte und dass sein jüngerer Bruder sich beim Verlassen der Wohnung den Kopf an der Tür stieß. Dr. Schmitz stoppt die Erzählung des Studenten, denn mit dieser Präzision kann Jochen B. von jedem beliebigen Tag seines Lebens erzählen. Denn während unser Verstand seine Aufmerksamkeit nur auf die Dinge richtet, die aktuell Bedeutung für uns haben, so speichert das Unterbewusstsein jede einzelne Kleinigkeit unserer Umgebung und man kann die Erinnerung daran jederzeit abberufen, wenn man die Testperson in einen Hypnoseschlaf versetzt.
Dr. Schmitz kommt nun zu seinem letzten Experimentbeispiel. Es handelt sich dabei um eine sogenannte posthypnotische Suggestion, eine Suggestion also, die nach dem Erwachen des Hypnotisierten wirksam werden soll. Dabei kann man den Zeitpunkt, an dem dieser Befehl ausgeführt wird, genau bestimmen.
»Genau fünf Minuten nachdem Sie erwacht sind, werden Sie die Schublade meines Schreibtisches öffnen!«, sagte Dr. Schmitz. »Jetzt werde ich bis fünf zählen. Sobald ich die Zahl fünf ausspreche, werden Sie erwachen.«
Dr Schmitz zählt langsam von eins bis fünf. Bei fünf öffnet Jochen B. die Augen und blickt sich in dem Raum um. Es kann sich nicht daran erinnern, was in den letzten zehn Minuten geschehen ist.



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Die Achtziger – das waren die Jahre, als man noch überall rauchen durfte, der Marlboro-Mann und der Camel-Tramp im Kino Werbung machten und die Hollywood-Hits »Dirty Dancing«, »Shining« und »Zurück in die Zukunft« hießen. Zum Telefonieren benutzte man Festnetztelefone, und wenn man unterwegs war, musste man sich zum Anrufen eine Telefonzelle suchen – das waren gelbe Kabinen mit einem Münztelefon und einem gestohlenen Telefonbuch.

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