Donnerstag, 23. Juli 2020

Die Macht der Hypnose - Teil 3

Die Macht der Hypnose - Teil 3



Und tatsächlich – die Aufgeweckte sah nur noch die Halsstümpfe ihrer Mitmenschen. Sie wäre darüber beinahe wahnsinnig geworden, hätte man sie nicht rechtzeitig mit einer Gegensuggestion behandelt.
Es ist verständlich, dass dieses unheimliche Phänomen der Menschenbeeinflussung und Suggestion immer wieder von Schriftstellern in ihren Werken aufgegriffen.
 

So erschien 1894 der Roman »Trilby« des englischen Autors George du Maurier (1834 – 1896). Es ist Geschichte der hübschen jungen Trilby, die im Pariser Quartier Latin als Modell für Maler arbeitet und dort in den Bann des dämonischen Musikers Svengali gerät. Er macht sich die junge Frau durch Hypnose hörig, und dank seiner Suggestion wird Trilby, die in Wirklichkeit keine Note singen kann, zu einer bekannten Sängerin. Trilby ist ganz und gar Svengalis Geschöpf, dass sie keinen Ton mehr herausbringt, als Svengali plötzlich stirbt.


Hypnose – was sie kann und was nicht


Dies ist natürlich nicht möglich – die Hypnose mag eine hilfreiche und mitunter verblüffende psychologische Technik sein, aber sie ich nicht allmächtig. So ist es zum Beispiel unmöglich, einem Menschen zu suggerieren, dass er ein Verbrechen begehen soll. Denn unser Unterbewusstsein wehrt sich gegen alle Beeinflussungen, die sich gegen unsere sittlichen und moralischen Vorstellungen richten. So kann man einem vollkommen überzeugten Antialkoholiker nicht den Befehl geben, sich zu betrinken. Man kann ihm höchstens suggerieren, am nächsten Tag mit einem Bierkrug in der Hand in die nächste Kneipe zu gehen, um sich Bier zu holen, doch sobald man ihm suggeriert, dass er den Krug auch austrinken soll, wird die Person sich weigern.
Der Psychologe Ernst Nowotny (1915-2009) sagte dazu: »Der Einfluss der Hypnose hat ihre Grenzen. Der Hypnotiseur kann bei einem Medium etwa keine neuen Fertigkeiten erwecken, die langwierige Erfahrungen oder intensives Lernen voraussetzen. Hier kommen wir in den Bereich der Selbstsuggestion, denn indem wir uns das Buch unters Kopfkissen legen, werden wir an das Gedicht denken, das wir lernen sollen. Damit erinnert sich unser Unterbewusstsein immer wieder die Strophen, die wir am Tage gelesen haben.«
Somit hat dieser »Geheimtipp« nichts mit Hexerei zu tun, sondern es handelt sich um eine simple, kleine Autosuggestion. Wissenschaftler haben davon ausgehend ein Verfahren entwickelt, mit dem wir besonders Fremdsprachen sehr viel schneller lernen kann können. Man hat das Buch unter dem Kopfkissen einfach durch einem Kopfhörer ersetzt‚ der mit einem Wiedergabegerät verbunden ist. Sobald man eingeschlafen ist und die Phase des Tiefschlafes erreicht hat, schaltet sich das Gerät automatisch ein spielt für einige Stunden eine Liste von Vokabeln ab. Bei Experimenten mit dieser Technik fand man heraus, dass Versuchspersonen, die zum Beispiel russische Vokabeln gehört hatten, auf einmal ohne Schwierigkeiten die deutsche Bedeutung von gewissen russischen Worten nennen konnten. Sie konnten sich nicht erinnern, woher sie dieses Wissen hatten. Sie wiederholten nur, was sie in der Nacht in einem Zustand, der mit dem Hypnoseschlaf zu vergleichen ist, gehört hatten und was in ihren Unterbewusstsein gespeichert war.
Auf eine ganz besondere Art machte ein holländischer Frauenarzt von der Hypnose Gebrauch.


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