Donnerstag, 30. Juli 2020

Die Macht der Hypnose - Teil 4



Auf eine ganz besondere Art machte ein holländischer Frauenarzt von der Hypnose Gebrauch. Er hatte davon gehört, dass im tiefsten Stadium des Hypnoseschlafes bei leicht zu beeinflussenden Menschen gewisse hellseherische Zustände auftreten sollten.
Er hypnotisierte eine 23-jährige Sekretärin, die sich als besonders gutes Medium erwiesen und soeben einen positiven Schwangerschaftstest erhalten hatte.
Nachdem er die in einen tiefen Hypnoseschlaf versetzt hatte, fragte er sie: »Können Sie mir sagen, welches Geschlecht Ihr Kind haben wird? Sagen Sie mir bitte, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird.«
Die Patientin zögerte zunächst, dich dann sagte sie laut und deutlich: »Es wird ein Mädchen!«
Und es wurde tatsächlich – ein Mädchen. Beeindruckt wiederholte der Arzt dieses Experiment bei 40 weiteren schwangeren Frauen. Bei dreizehn von ihnen stimmte die Vorhersage unter Hypnose mit dem tatsächlichen Geschlecht des Kindes überein!
Zufall? Gewiss liegt eine Spur von Zufall in diesen Voraussagen, denn die hellseherischen Kräfte, die manche Medien im Hypnoseschlaf entwickeln, sind nicht nachgewiesen. Viele Wissenschaftler weisen ganz entschieden die Auffassung zurück, dass es sich dabei um »Hellseherei« handelt. Sie schreiben die mitunter doch recht verblüffenden Ergebnisse dem bloßen Zufall zu.
Aber wie will man das Phänomen erklären, dass der englische Arzt Dr. Joseph W. Haddock mit einem Mädchen namens Emma erlebte. Dr. Haddock hypnotisierte Emma vor Zeugen. Nachdem er sie in Trance versetzt hatte, holte er so, dass Emma es nicht sehen konnte eine Schillingmünze aus der Tasche, nahm sie in die Faust und fragte Emma: »Was habe ich in der Hand?«
Worauf Emma erwiderte‚ als sei dies die selbstverständlichste Sache der Welt: »Nur einen Schilling, Doktor!«

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Info-Box

Albert Freiherr von Schrenck-Notzing

(1862 -1929) gilt als Pionier der Psychotherapie und der Parapsychologie. Er praktizierte als Arzt in München und widmete sich besonders der medizinischen Psychologie und war der erste Psychotherapeut im süddeutschen Raum.
Bekannt wurde er besonders mit seinen Hypnose-Experimenten, die er in den zwanziger Jahren durchführte. Zahlreiche prominente Zeitgenossen, wie zum Beispiel der Dichter Thomas Mann, der 1922 und 1923 gleich an drei von Schrenck-Notzings »Sitzungen« teilnahm, gehörten zu seinen Gästen.

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Der Raum in der Hypnosepraxis von Dr. Wolfgang Schmitz ist abgedunkelt. Auf der Behandlungscouch liegt der 22-jährige Medizinstudent Jochen B., der sich freiwillig für dieses Experiment zur Verfügung gestellt hat. Dr. Schmitz nimmt einen Kugelschreiber und hält ihn Jochen B. vor die Augen.
»Sehen Sie bitte diesen Stift an!«, sagt der Hypnosearzt mit ruhiger Stimme. »Sehen Sie sich genau diesen Stift an. Sie sehen nichts anderes als diesen Stift … Ja, so ist es gut!«
Man bemerkt deutlich, wie sich Jochen B. entspannt. Dr Schmitz murmelt einige Sätze, die man nicht verstehen kann. Auch Jochen B. versteht sie nicht, aber dennoch tun sie ihre Wirkung. Der Student hat die Augen geschlossen, scheint nun zu schlafen.
Der Vorgang hat kaum eine Minute gedauert und entbehrt auch jeglicher Dramatik einer Hypnose, die man Filmen oder auf der Bühne bei Show-Hypnotiseuren zu sehen bekommt. Dieser Vorgang ist etwas vollkommen normales. Ein Mensch fixiert einen Gegenstand und man suggeriert ihm, dass er müder und müder wird, man erreicht, dass er schließlich seine Augen schließt und in einen hypnotischen Schlaf versinkt.
Mit Magie oder übernatürlichen Kräften hat das alles nichts zu tun. Bis auf wenige Menschen sind wir alle zu hypnotisieren, wenn wir uns hypnotisieren lassen wollen. Genauso kann auch jeder die Technik der Hypnose erlernen und anwenden.
Jochen B. atmet jetzt ruhig und gleichmäßig. Er liegt locker und entspannt auf der Couch. Dieser Zustand wird als Somnambulismus bezeichnet. Es ist ein tiefer Trancezustand, in dem der eigene Wille des Hypnotisiertem vollkommen ausgeschaltet ist und er mit gewissen Einschränkungen alles tun wird, was der Hypnotiseur ihm suggeriert.
Dr. Wolfgang Schmitz demonstriert dies zunächst en einem einfachen Beispiel.
»Bitte heben Sie den rechten Arm in die Höhe!«
Jochen B. gehorcht. Sein rechter Arm bleibt in der erhobenen Position, ohne dass er auch nach einigen Minuten die geringsten Ermüdungserscheinungen zeigt. Dr. Schmitz geht einen Schritt weiter...



Donnerstag, 23. Juli 2020

Mord ist unberechenbar

Ratekrimi von Jackie Kowal

Kommissar Fuchs von der Kripo Hamburg wird schnell klar, dass Professor Edwin Pohland vom Mathematischen Institut der Universität auf seine ganz spezielle Weise unberechenbar gewesen ist. Geschichten über die ungerechte Behandlung seines Assistenten, eheliche Untreue und Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Stipendien liefern ausreichende Motive für den Mord an dem Mathematiker. Um zehn Uhr hat ihn ein Fensterputzer aus seiner Gondel erstochen in seinem Büro gesehen. Pohland sitzt tot an seinem Schreibtisch, auf dem mit Blut verschmierte Klausuren liegen. Kommissar Fuchs lässt alles fotografieren, inklusive des Taschenrechners neben Pohlands rechter Hand. Die Tasten weisen Blutspuren auf, und das Digitaldisplay zeigt noch die Ziffern 7335.
Tatzeit war zwischen acht und zehn Uhr. Während dieser Zeit hat man Pohlands Assistenten Klaus Seel, Pohlands Frau Ulla und seinen Institutskollegen Dirk Maar auf dem Gang vor Pohlands Zimmer gesehen. »Ich war nur in der Kaffeeküche neben seinem Büro!«, versichert Professor Maar. »Aber Seel kam vorbei und wirkte nervös.«
»Weil ich noch zur Bibliothek musste, um die Bücher abzuholen, die der Chef bestellt hatte«, erklärt Seel. Er kann die Bücher vorlegen, die er um halb zehn ausgeliehen hat. »Und auf dem Rückweg traf ich dann Pohlands Frau Ulla vor dem Institutsgebäude«, gibt er an.
Für Fuchs ist der Fall klar.

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Zwei Dutzend clevere Kriminalstorys aus der guten alten Zeit – als im Fernsehen immer dienstags »Dallas« lief und freitags »Derrick« ermittelte. Die Hits des Jahrzehntes waren »Take On Me« von a-ha , Nena mit »99 Luftballons« und natürlich »Jeanny« von Falco. Wie immer zu Ihrem Vergnügen ausgesucht und zusammengestellt von Krimikenner H.P. Karr.

Lösung:
Klaus Seel ist der Mörder. Der Professor hat im Tod noch einen Hinweis auf den Täter gegeben. Die Ziffern 7335 im Digitaldisplay des Taschenrechners zeigen - liest man sie auf dem Kopf stehend – den Namen SEEL.



Mord ist unberechenbar
Krimirätsel von Jackie Kowal
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 © by author / Reinhard Jahn

Die Macht der Hypnose - Teil 3

Die Macht der Hypnose - Teil 3



Und tatsächlich – die Aufgeweckte sah nur noch die Halsstümpfe ihrer Mitmenschen. Sie wäre darüber beinahe wahnsinnig geworden, hätte man sie nicht rechtzeitig mit einer Gegensuggestion behandelt.
Es ist verständlich, dass dieses unheimliche Phänomen der Menschenbeeinflussung und Suggestion immer wieder von Schriftstellern in ihren Werken aufgegriffen.
 

So erschien 1894 der Roman »Trilby« des englischen Autors George du Maurier (1834 – 1896). Es ist Geschichte der hübschen jungen Trilby, die im Pariser Quartier Latin als Modell für Maler arbeitet und dort in den Bann des dämonischen Musikers Svengali gerät. Er macht sich die junge Frau durch Hypnose hörig, und dank seiner Suggestion wird Trilby, die in Wirklichkeit keine Note singen kann, zu einer bekannten Sängerin. Trilby ist ganz und gar Svengalis Geschöpf, dass sie keinen Ton mehr herausbringt, als Svengali plötzlich stirbt.


Hypnose – was sie kann und was nicht


Dies ist natürlich nicht möglich – die Hypnose mag eine hilfreiche und mitunter verblüffende psychologische Technik sein, aber sie ich nicht allmächtig. So ist es zum Beispiel unmöglich, einem Menschen zu suggerieren, dass er ein Verbrechen begehen soll. Denn unser Unterbewusstsein wehrt sich gegen alle Beeinflussungen, die sich gegen unsere sittlichen und moralischen Vorstellungen richten. So kann man einem vollkommen überzeugten Antialkoholiker nicht den Befehl geben, sich zu betrinken. Man kann ihm höchstens suggerieren, am nächsten Tag mit einem Bierkrug in der Hand in die nächste Kneipe zu gehen, um sich Bier zu holen, doch sobald man ihm suggeriert, dass er den Krug auch austrinken soll, wird die Person sich weigern.
Der Psychologe Ernst Nowotny (1915-2009) sagte dazu: »Der Einfluss der Hypnose hat ihre Grenzen. Der Hypnotiseur kann bei einem Medium etwa keine neuen Fertigkeiten erwecken, die langwierige Erfahrungen oder intensives Lernen voraussetzen. Hier kommen wir in den Bereich der Selbstsuggestion, denn indem wir uns das Buch unters Kopfkissen legen, werden wir an das Gedicht denken, das wir lernen sollen. Damit erinnert sich unser Unterbewusstsein immer wieder die Strophen, die wir am Tage gelesen haben.«
Somit hat dieser »Geheimtipp« nichts mit Hexerei zu tun, sondern es handelt sich um eine simple, kleine Autosuggestion. Wissenschaftler haben davon ausgehend ein Verfahren entwickelt, mit dem wir besonders Fremdsprachen sehr viel schneller lernen kann können. Man hat das Buch unter dem Kopfkissen einfach durch einem Kopfhörer ersetzt‚ der mit einem Wiedergabegerät verbunden ist. Sobald man eingeschlafen ist und die Phase des Tiefschlafes erreicht hat, schaltet sich das Gerät automatisch ein spielt für einige Stunden eine Liste von Vokabeln ab. Bei Experimenten mit dieser Technik fand man heraus, dass Versuchspersonen, die zum Beispiel russische Vokabeln gehört hatten, auf einmal ohne Schwierigkeiten die deutsche Bedeutung von gewissen russischen Worten nennen konnten. Sie konnten sich nicht erinnern, woher sie dieses Wissen hatten. Sie wiederholten nur, was sie in der Nacht in einem Zustand, der mit dem Hypnoseschlaf zu vergleichen ist, gehört hatten und was in ihren Unterbewusstsein gespeichert war.
Auf eine ganz besondere Art machte ein holländischer Frauenarzt von der Hypnose Gebrauch.


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Die Achtziger – das waren die Jahre, als man noch überall rauchen durfte, der Marlboro-Mann und der Camel-Tramp im Kino Werbung machten und die Hollywood-Hits »Dirty Dancing«, »Shining« und »Zurück in die Zukunft« hießen. Zum Telefonieren benutzte man Festnetztelefone, und wenn man unterwegs war, musste man sich zum Anrufen eine Telefonzelle suchen – das waren gelbe Kabinen mit einem Münztelefon und einem gestohlenen Telefonbuch.

Die Achtziger – das sind die Jahre von Horst »Schimmi« Schimanski, von Kreml-Flieger Mathias Rust, dem Tod von Uwe »Ehrenwort« Barschel und dem Beginn der langen Ära Helmut »Birne« Kohl, der uns als Bundeskanzler durch die deutsche Wiedervereinigung am Ende des Jahrzehntes führte.

Zwei Dutzend clevere Kriminalstorys aus der guten alten Zeit – als im Fernsehen immer dienstags »Dallas« lief und freitags »Derrick« ermittelte. Die Hits des Jahrzehntes waren »Take On Me« von a-ha, Nena mit »99 Luftballons« und natürlich »Jeanny« von Falco. Wie immer zu Ihrem Vergnügen ausgesucht und zusammengestellt von Krimikenner H.P. Karr.




Montag, 20. Juli 2020

Die Macht der Hypnose - Teil 2

Langsam beginnt Professor Schrenck-Notzing zu zählen. Gespannt sehen seine Gäste, wie Linas Augenlider zittern und sich schließlich bei der Zahl Zwanzig öffnen.
Lina setzt sich auf und blickt in die Runde, während Schrenck-Notzing die Vorhänge aufzieht. »Wo ist denn Dr. Schneider?«, fragte Lina. »Er saß doch vorhin nicht auf diesem Stuhl hier!«



Ein Gast ist verschwunden


Sie deutet auf den Stuhl, auf dem der Dr Schneider sitzt. Der junge Mann starrt das Mädchen fassungslos an. »Aber ich bin doch hier, Fräulein Lina!«, sagt er. Doch Lina scheint seine Stimme nicht zu hören.
»Kommen Sie«, sagte der Professor. »Wir wollen nach nebenan gehen.«
Die Gäste erheben sich und folgen ihrem Gastgeber in den Salon. Dort geschieht es dann plötzlich: Lina stößt, als sie zu einer Kommode gehen möchte, an Dr. Schneider. Sie erstarrt und weicht zurück. »Was … was ist das?«, presst die hervor.
Dr. Schneider, der es immer noch nicht fassen, dass Lina ihn ganz offensichtlich nicht sieht, nimmt eine Schale mit Konfekt von der Kommode und reicht sie Lina. Das Mädchen schreit auf.
»Bin ich verrückt? Die Konfektschale, sie schwebt in der Luft!«
Professor Schrenck-Notzing hält es für angebracht, das Experiment zu beenden.
Er sagt: »Unter einer Palme kann man gut in der Sonne liegen« Das Stichwort ist nun gefallen. Man sieht deutlich, wie Lina erschrickt. Sie kann jetzt Dr. Schneider wieder sehen, wie er vor ihr steht und ihr die Konfektschale entgegenhält.
»Da ... da sind Sie ja, Dr. Schneider!«, sagt sie unsicher. »Ich dachte, Sie seien hinausgegangen.«
Man sieht deutlich, wie sehr Lina von dem Geschehen betroffen ist. Professor Schrenck-Notzing bittet Lina, Platz zu nehmen und wendet sich dann an seine Gäste: »Was Sie eben beobachten konnten, nenne ich ein Entmaterialisationsphänomen!«, erklärt er. »Suggeriert man einem Menschen, er könne eine bestimmte Person oder einen bestimmten Gegenstand nicht mehr sehen, so sieht er ihn einfach nicht mehr!''
Das Mädchen Lina kann dies nur bestätigen. »Selbstverständlich«, fährt Schrenck-Notzing fort, »kann diese Halluzination nicht soweit gehen, dass die hypnotisierte Person einfach durch die Person, die sie nicht mehr sieht, hindurchgehen kann. Sie haben ja selbst gesehen, dass Lina mit Dr. Schneider zusammenstieß und dass sie diesen Zusammenstoß spürte. Ein weiteres interessantes Phänomen ist dabei, dass die hypnotisierte Person den Hintergrund, vor dem die ›unsichtbare‹ Person steht, einfach in ihrem Hirn rekonstruiert und ersetzt.«
Lina bestätigt das. Sie habe eben tatsächlich statt Dr. Schneider einen leeren Stuhl gesehen, sogar den Bezug der Sitzfläche kann sie beschreiben.



Hypnose - ein machtvolles Instrument


»Natürlich kann man diese Phänomen auch umkehren!«, sagt Dr. Schrenck-Notzing. »Man suggeriert dem Hypnotisierten zum Beispiel, dass eine weitere Person in den Raum gekommen ist, oder dass man einige Möbel umgeräumt hat. Man kann wirklich verblüffende Experimente mit diesem Phänomen anstellen.«
Heute sind die »Objektbildung« und die »Objektverneinung weitgehend bekannte Phänomene der Hypnose. Aber dennoch rufen sie bei uns stets ein leichtes Unbehagen hervor, wenn wir sehen, welche Macht die Hypnose auf uns ausüben kann. Besonders Show-Hypnotiseure setzen bei ihren Auftritten auf solche spektakulären Effekte.
So wurde zum Beispiel ein Fall aus Schweden bekannt, der zeigte welche unheimliche Macht die Hypnose auf einen Menschen ausüben kann. Dort suggerierte ein gewissenloser Hypnotiseur einer jungen Frau, dass sie nach dem Erwachen alle Menschen nur noch ohne Köpfe sehen würde. Und tatsächlich – die Aufgeweckte sah nur noch die Halsstümpfe ihrer Mitmenschen. Sie wäre darüber beinahe wahnsinnig geworden, hätte man sie nicht rechtzeitig mit einer Gegensuggestion behandelt. 


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Mord nach Rezept – Band 17: Ein Toter ist nicht genug
 

Mit Mord kommt keiner durch – oder doch? Es ist alles eine Frage der Planung. Oder nicht? Wenn clevere Kommissarinnen und smarte Kriminalbeamte ermitteln, muss sich mancher Mörder warm anziehen. Aber nicht nur Krimirätsel sorgen hier für Unterhaltung. Es gibt auch Psychothriller, Gaunergeschichten und knallharte Krimi-Comedy. Wie immer zu Ihrem Vergnügen ausgesucht und zusammengestellt von Krimikenner H.P. Karr.


Samstag, 18. Juli 2020

Die Macht der Hypnose - Teil 1

Die Macht der Hypnose 



»Heute Abend, meine sehr verehrten Damen und Herren, möchte ich Ihnen ein ganz besonderes Phänomen der Hypnose vorführen!« Der Mann, der im August 1922 diese Worte zu seinen Gästen spricht, ist der Münchener Professor Dr. Albert Freiherr von Schrenck-Notzing (1862 – 1929)
   Die Besucher, die sich in seiner Münchener Praxis zusammengefunden haben, sind bereit, Schrenck-Notzings Ankündigungen Glauben zu schenken, denn der bekannte Arzt und Parapsychologe hat schon mehrere Male durch verblüffende und manchmal sogar unheimlich wirkende Vorführungen der Hypnose das Erstaunen seiner Kollegen erregt.
   »Darf ich bitten!«
   Der Freiherr bittet seine Gäste, allesamt namhafte Wissenschaftler, in ein Nebenzimmer. Die Vorhänge sind zugezogen, nur eine einzige Gasflamme erhellt den Raum. Wände und Einrichtung sind in dunklen Farben gehalten. Die Wissenschaftler nehmen auf den Stühlen Platz, die im Halbkreis um die Couch an der Seitenwand aufgestellt sind.
   Professor Schrenck-Notzing führt nun ein ausnehmend hübsches, junges Mädchen herein.
   »Dies ist Fräulein Lina!«, stellt er sie den Anwesenden vor. Lina macht einen artigen Knicks. »Sie hat bereits Erfahrungen mit der Hypnose gemacht«, erläutert er, »und hat sich als besonders zugängliches Medium erwiesen!« Er schaut in die Runde und deutet auf einen jungen Mann im eleganten Anzug. »Lina, darf ich dir Dr. Schneider vorstellen?«
   Der junge Mann erhebt sich auf ein Zeichen des Professor und deutet eine Verbeugung an. »Sehr erfreut.«
   »Kommen wir nun zu unserem heutigen Experiment«, sagt Schrenck-Notzing, nachdem der junge Mann sich wieder gesetzt hat.
   Lina legt sich auf die Couch. Der Professor nimmt nun einen goldenen Ring, der an einem Faden hängt und lässt ihn vor Linas Augen leicht hin und herschwingen. »Sehen Sie bitte auf den Ring, auf nichts anderes als auf den Ring, Sie sehen nur noch den Ring!'' Schrenck-Notzings Stimme ist leise und monoton, aber dennoch fordernd. Die Gäste des Freiherrn schweigen. »Sie spüren, wie Ihre Augenlider schwerer und schwerer werden, schwerer und schwerer, schwerer und schwerer!« Und schließlich: »Sie schlafen, Lina, Sie schlafen fest und tief und hören nur noch meine Stimme. Hören Sie meine Stimme, Lina?«
   Das Mädchen liegt vollkommen entspannt auf der Couch, die Augen sind geschlossen, der Atem geht ruhig und gleichmäßig.
   »Ja, ich höre sie!«, sagt Lina.

Albert von Keller - Hypnose bei Schrenck-Notzing - ca1885
Albert von Keller - Hypnose bei Schrenck-Notzing - ca1885

 »Wenn Sie erwachen, werden Sie den hier anwesenden Dr. Schneider nicht mehr sehen«, sagt Dr. Schrenck-Notzing nun. Ein leises Raunen geht durch die Reihe der Gäste. »Sie werden Dr. Schneider nicht mehr erkennen!«, wiederholt der Schrenck-Notzing die Anweisung. »Er ist einfach nicht mehr für Sie da! Erst wenn ich das Wort ›Palme‹ ausspreche, können Sie Dr. Schneider wieder sehen.« Es ist totenstill. »Ich werde Sie jetzt erwachen lassen!« sagt Schrenck-Notzing. »Sobald ich die Zahl zwanzig ausgesprochen habe, werden sie erwachen und sich an nichts mehr erinnern, was während der Hypnose geschehen ist.
   Langsam beginnt Professor Schrenck-Notzing zu zählen. Gespannt sehen seine Gäste, wie Linas Augenlider zittern und sich schließlich bei der Zahl Zwanzig öffnen.



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Mord nach Rezept – Band 17: Ein Toter ist nicht genug
 

Mit Mord kommt keiner durch – oder doch? Es ist alles eine Frage der Planung. Oder nicht? Wenn clevere Kommissarinnen und smarte Kriminalbeamte ermitteln, muss sich mancher Mörder warm anziehen. Aber nicht nur Krimirätsel sorgen hier für Unterhaltung. Es gibt auch Psychothriller, Gaunergeschichten und knallharte Krimi-Comedy. Wie immer zu Ihrem Vergnügen ausgesucht und zusammengestellt von Krimikenner H.P. Karr.


Krimi der Woche

 Mörderische Nachtschicht

 

Krimi von  Michael Rolandt

 

Steffen Steiner hatte zuletzt um Kelly Club gepokert – und war um 22.30 Uhr mit  1000 Euro Gewinn gegangen. Um 23 Uhr fand ihn eine Polizeistreife auf dem Parkplatz hinter dem Club  - erschlagen und beraubt.  Hauptkommissar Benedikt von der Kriminalwache sah sich  die Habseligkeiten des Toten an. Die Brieftasche mit dem Pokergewinn fehlte, aber am Handgelenk trug Steiner eine teure Uhr. In  seinem Handy fand der Kommissar dann die Kontaktdaten von Steiners einzigem Angehörigen - seinem Bruder Bernie. Dem gehörte eine Tankstelle im Industriegebiet. Es war gegen acht am Morgen, als Kommissar Benedikt dort auftauchte. Bernie beendete gerade seine Nachtschicht und übergab den Dienst an seinen Tankwart von  der Tagschicht.
   »Ihr Bruder wurde erschlagen, es war vermutlich ein Raubord », sagte Benedikt. »Seine Brieftasche war verschwunden.«
   »Hatte er wieder gepokert?«, fragte Bernie kurz angebunden. »Im Kelly Club?«
   »Ja, er kam gerade von einer Pokerpartie, als seinem Mörder begegnete«, sagte Benedikt. »Woher wusste Sie das?
   »Steffen hat regelmäßig   dienstags im Kelly Club gespielt.« Brian wirkte jetzt doch etwas mitgenommen. »Sie sagten, er wurde ermordet? Aber… warum denn? Wer hat denn etwas gegen ihn gehabt?«
   »Sie zum Beispiel«, sagte Benedikt trocken. »Der Keeper des Kelly-Clubs erinnert sich, dass Sie letzte Woche dienstags eine lautstarke Auseinandersetzung mit Ihrem Bruder hatten  wegen seiner Spielsucht.«
   »Das war eine Familiensache«, wiegelte Bernie ab. »Er war dabei, das gemeinsame  Erbe unseres Vaters durchzubringen!«
   »Haben Sie ihm gestern dann hinter dem Kelly Club aufgelauert?«, fragte Benedikt.
   »Unsinn, als er getötet wurde, war ich hier in der Tankstelle«, sagte Bernie. »Meine Nachtschicht geht von  21 Uhr bis acht Uhr morgens. Zwischen halb elf und elf habe ich hier im Shop Waren eingeräumt.
   »Haben Sie nicht«,  sagte Kommissar Benedikt und nahm Bernie Steiner fest. Der Tankstellenbesitzer wirkte überrumpelt. »Aber ...«
   »Sie wussten eben, dass Ihr Bruder zwischen 22.30 und 23 Uhr ermordet wurde!«, sagte der Kommissar. »Eine sehr präzise Angabe zur Tatzeit - nur dass ich das vorher gar nicht erwähnt hatte. Sie wussten also ganz eindeutig zuviel über den Mord an Ihrem Bruder…«





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Mit Mord kommt keiner durch – oder doch? Es ist alles eine Frage der Planung. Oder nicht? Wenn clevere Kommissarinnen und smarte Kriminalbeamte ermitteln, muss sich mancher Mörder warm anziehen. Aber nicht nur Krimirätsel sorgen hier für Unterhaltung. Es gibt auch Psychothriller, Gaunergeschichten und knallharte Krimi-Comedy. Wie immer zu Ihrem Vergnügen ausgesucht und zusammengestellt von Krimikenner H.P. Karr. Zum Beispiel…

H.P. Karr: Unter Verdacht
Kommissarin Vera Falck ermittelt gegen Kollegen. Wer aus der Revierwache Hattingen stalkt die neue Kommissarin? Die Sache ist ernster als sie zunächst scheint.

John Miller: Duell mit doppeltem Boden
Ein reicher Mann. Ein Flugzeugabsturz. Eine Lebensversicherung in Millionenhöhe. Ein Versicherungsdetektiv. Ein Verdacht.

Manfred Mainau: Späte Reue eines Egoisten
Wenn ein Mensch stirbt, trauern seine Angehörigen um ihn. Doch es gibt auch Menschen, so überlegte Hauptkommissar Clemens Bürger, über deren Tod die Hinterbliebenen erleichtert sind. Oder sich sogar freuen. So schien es hier der Fall zu sein

Rudi Fischer: Zu viel Liebe wird mit Mord bezahlt
Zitternd starrte Undine Schaffrath auf die Textnachricht, die eben auf dem Display ihres Mobiltelefons erschienen war. »Dreitausend Euro - oder Dein Mann erfährt alles!«, stand da. »Heute Abend. Gleiche Zeit. Gleicher Ort!«

Jackie Kowal: Alte Liebe rächt sich nicht
Henry Steiner war eine harte Nuss. Selbst für Kommissarin Linda Krantz. Denn Henry Steiner stritt alles ab. Niemals war er im Südviertel gewesen. Auf keinen Fall hatte er dort vor dem Haus 34 in der Beethovenstraße gewartet. Und er hatte dort auch nie Denise Delamare attackiert, die Burlesquetänzerin aus dem Metropol-Varieté.

Helen Graf: Ein Betrüger taucht unter
Für die Polizei sollte es nach einem Unfall aussehen. Doch in Wirklichkeit war es ein Trick, mit dem sich der gesuchte Betrüger vor der Verfolgung schützen wollte. Und fast hätte es auch geklappt.

Und achtzehn weitere kurze Killer.
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Immer Ärger mit den Nachbarn
(KRIMI2115)
© by author / Reinhard Jahn
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