Freitag, 27. September 2019

Essen Frohnhausen:
»Krupphausen« sagte man

Frohnhausen früher

Die heutige Gemarkung Frohnhausen wurde um Christi Geburt zunächst von dem germanischen Stamm der Sigamberer und nach deren Umsiedlung durch die Römer von den Brukteren bewohnt, die sich später dem Bunde der sächsischen Stämme anschlossen. Der Mühlenbach im Süden und Westen Frohnhausens ist dann zum Grenzfluss zwischen den sächsisch besiedelten Gebieten wie Frohnhausen und Holsterhausen und dem westlich davon gelegenen fränkischen Bereich geworden.
Frohnhausens Geschichte ist im 8. und 9. Jahrhundert eng mit der Existenz des Oberhofes Ehrenzelle — ursprünglich Erinzele, d. h. Saal des Erin — verbunden, der sich in unmittelbarer Nähe des heutigen Krämerplatzes befand. Zum Ehrenzeller Oberhof gehörten nun folgende drei Bauernschaften:
  • 1. Altendorf, d. h. das alte Dorf: die älteste Siedlung nordwestlich vom Oberhof am Panstbach gelegen,
  • 2. Frohnhausen, unweit der Quelle des Panstbaches und
  • 3. Holsterhausen, das sich südlich und südöstlich anschloss.
Altendorf und Frohnhausen stellten je eine überwiegend geschlossene Siedlung dar, Holsterhausen, nur blieb nur dünn besiedelt.

825

Die Einwohner Frohnhausens waren frondienstpflichtige, gemeine Freie, die Hand- und Spanndienste für den Oberhof Ehrenzelle zu leisten hatten und außerdem noch zur Zehntzahlung verpflichtet waren. Nachdem Kaiser Otto I. dem 852 gegründeten Stift Asnide / Essen den Oberhof Ehrenzelle gewissermaßen als wirtschaftlichen Lebensunterhalt zugesprochen hatte, war die Geschichte Altendorfs und Frohnhausens für fast ein Jahrtausend eng mit dem Geschick des Essener Stiftes verbunden.

1300

Schon Karl der Große hatte einen Nebenweg zum bekannten Hellweg anlegen lassen. Dieser Nebenweg folgte mit großer Wahrscheinlichkeit etwa der Trasse der heutigen Frohnhauser Straße. Hier siedelten sich mehrere Höfe an, die eng beieinander an der Kreuzung der heutigen Frohnhauser und Lüneburger Straße gruppiert waren. Es handelte sich also um eine geschlossene Bauernschaft am Quellgebiet des bereits erwähnten Panstbaches (etwa an der Gabelung der Frohnhauser und Riehlstraße), die in ihren Grundzügen um 1300 fest umrissen war.

Mit diesen Höfen sind später die zum Teil heute noch in Frohnhausen gängigen Familiennamen wie Niermann, Buse, Potthoff, Ridder, Pollerberg usw. verbunden. Der erwähnte Panstbach, der heute versiegt ist, floss durch die Bärendelle nach Norden und vereinigte sich dort mit dem Sälzerbach. Unabhängig von dieser geschlossenen Frohnhauser Siedlung befanden sich in einiger Entfernung westlich die drei Einzelniederlassungen Pottgießer, Overrath und Grote.

Selbstverständlich siedelten sich auch Fröhner des Stiftes Essen in Frohnhausen an. Es hat sich also um eine landwirtschaftliche Erwerbstätigkeit gehandelt, für die die guten Bodenverhältnisse förderlich waren.

Im Vergleich hierzu hat der Steinkohlenabbau nur eine relativ untergeordnete Rolle in Frohnhausen gespielt, obgleich — z. B. am Wiesenberg an der Wickenburg — die Kohlenflöze offen zu Tage traten. Im übrigen ist der Abbau in Form eine Pütts (Brunnenschacht mit Haspelbetrieb bei nur geringer Schachttiefe) mindestens seit 1575 für die ehemalige jenseits der Frohnhauser Gemarkungsgrenze auf Altendorfer Gebiet liegende Zeche Hagenbeck nachweisbar.

Der Kohlenverkauf erfolgte an die Bauern der Umgebung zu Heizzwecken, die Kohlen wurden in Säcken auf Pferden transportiert. Zweite und dritte Söhne von Hofbauern und Köttern suchten hier Arbeit und Auskommen. Bereits Äbtissin Irmgard von Diepholz erließ eine Verordnung zum Kohleabbau, der sich vornehmlich auf dem Altendorfer Gemarkungsgebiet befand, die späteren preußischen Bergämter haben dem Bergmann für die damaligen Verhältnisse eine gesicherte rechtliche Existenz geschaffen.

1802

Im Jahre 1802 wurde Essen dem preußischen Staat einverleibt, Frohnhausen, Altendorf und Holsterhausen wurden aber nicht dem Stadtgebiet Essen, sondern der Bürgermeisterei Borbeck zugeschlagen. Erst ab 1. 1. 1874 bildeten die drei Bauernschaften die selbständige Bürgermeisterei Altendorf/Frohnhausen (Bürgermeister Wilhelm Kerckhoff).
Am 1. 8. 1901 erfolgte die Eingemeindung nach Essen, wodurch die Stadt Essen wichtiges Siedlungsgebiet erhielt.

1900

Seit Beginn des 19. Jahrhunderts hatte sich bekanntlich die Kruppsche Fabrik etabliert und sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem Großbetrieb entwickelt. Daraus ergab sich für Frohnhausen auf die Dauer eine völlige wirtschaftliche Umstrukturierung: Zählte Frohnhausen 1822 nur etwa 550 Einwohner, so hatte sich diese Zahl 1895 bereits auf rund 5700 erhöht. 1910 waren es 29000 und 1925 etwa 42 000. Wesentliche Teile der Kruppschen Mitarbeiter siedelten sich in Frohnhausen an; aus Bauernland wurde Siedlungsgebiet, zahlreiche Bauern wurden Millionäre durch Landverkauf oder begründeten handwerkliche Existenzen. Bereits vor dem ersten Weltkrieg ist hier die Landwirtschaft bis auf kleine Reste zum Erliegen gekommen. 1910 Verkehrstechnisch war die Errichtung des Bahnhofes »Kronenberg« an der Bergisch-Märkischen Bahnstrecke von Duisburg über Mülheim, Essen nach Dortmund von wesentlicher Bedeutung, der alte Bahnhof wurde erst 1910 durch den Neubau des heutigen Bahnhofes Essen-West ersetzt. 1898 wurde die erste Straßenbahn angelegt. 1875/76 hatte man das Bürgermeisteramt = Rathaus auf dem Altendorfer Platz errichtet, wo sich heute die Kirche Maria Geburt befindet. :

An kirchlichen Bauten auf Frohnhauser Gebiet ist zunächst die alte katholische Antoniuskirche, Ecke Kölner und Berliner Straße, zu nennen. Sie wurde 1879/81 errichtet und im Weltkrieg II bis auf den Turm zerstört. Als älteste evangelische Kirche in Frohnhausen ist die Lutherkirche am Westbahnhof zu erwähnen, eingeweiht am 3. 12. 1882, an deren Baukosten sich die Firma Krupp und die Zechenverwaltung Hagenbeck wesentlich beteiligten.

Bis 1877 hatten die Evangelischen in Frohnhausen zur Kirchengemeinde Borbeck gehört. Es folgte 1913 die Apostelkirche, die an gleicher Stelle nach Kriegszerstörung zusammen mit einem Gemeindezentrum neu entstand. Als dritte evangelische Kirche. in Frohnhausen ist die 1962 errichtete Markuskirche mit Gemeindezentrum am Postreitweg zu nennen.
Lüthgen sen.


»Krupphausen« sagte man

Die Geschichte Frohnhausens ist eng mit der Firma Krupp verbunden. Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts beginnt Krupp damit, für seine Arbeiter Wohnungen zu bauen. So entstehen die Siedlungen Westend (1863), Nordhof (1871), Schederhof und Kronenberg (1872).

An diese Siedlungen erinnert sich auch noch Frau Sch., eine alte Frohnhauserin: »In Schederhof wohnten doch -zig Kruppianer. Das war eine rein Kruppsche Siedlung. Hinter dem Essen Wester Bahnhof lag die Krupp-Siedlung Kronenberg. Dort habe ich 1932 gewohnt. Es war ein viereckiger Block, mit einem Marktplatz in der Mitte.«

Um die Jahrhundertwende herrschte in Essen, besonders im Westen, rege Bautätigkeit. Um diese Zeit machte auch ein Spottvers die Runde, den uns Frau Sch. erzählte:
»Ach Essen, liebes Essen
Kanonenmetropol
Wie ist in Deinen Mauern
Mir alle Zeit so wohl
Doch auf den schönen Straßen
Man sich fast den Hals zerbricht
Geflickt ward daran immer
Doch fertig werden sie nicht.«




1900

Man sieht, dass man früher die gleichen Sorgen hatte wie heute. Bis 1920 war Essen-West vollständig bebaut. An das Aussehen Frohnhausens um diese Zeit erinnert sich Frau T.: »Das Leben ging früher hier genauso, es war sehr schwer eine Wohnung zu bekommen. Auf der Frohnhauser Straße gab es schon Spitte, Frau Hemsing und Schuster Sonntag, der war allerdings auf der anderen Straßenseite, dort, wo heute das Lampengeschäft ist. Damals war auch noch das Gelände um die Riehlstraße frei, dort baute Krupp gerade seine Häuser. Die Straßenbahn fuhr schon seit 1912 elektrisch. Eine Fahrt bis zum Limbecker Platz kostete 5 Pfennige, doch später wurde der Preis auf 20 Pfennige erhöht. Am Gervinusplatz gab es die Drogerie Rost. Auch den Gervinusfriedhof gab es schon, aber er war nicht der Hauptfriedhof von Frohnhausen. Dort wurden Angehörige beider Konfessionen beerdigt; er war mehr für die alteingesessenen Bürger, wie zum Beispiel den Herrn Silberkuhl. Das war ein großer Landwirt, denn damals war dort, wo heute die katholische Kirche (Mariä Geburt) steht, alles noch Land. In der Nähe stand auch das alte Essen-Wester Rathaus.«

Auch Frau K. erinnert sich noch genau an das alte Frohnhausen: »Mein Vater hat damals die beiden Grundstücke Ecke Berliner/Frohnhauser und Breslauer/Frohnhauser Straße erworben. Dort war damals noch Wiese. Auch die Frohnhauser Straße war noch nicht so gut ausgebaut. In der Berliner Straße, wo heute Phillipsenburg ist, gab es damals noch eine Hufschmiede. Aber es gab nicht mehr viele Bauernhöfe, denn die hatten ja schon 1900 an Krupp verkauft, als er hier zu bauen anfing.«


1912 

Am 8. August 1912 ist ein großer Tag für Alfred Krupp von Bohlen und Halbach, und somit auch für die Stadt Essen: Der Kaiser Wilhelm Il. kommt zu einer Besichtigung der Kruppschen Panzerwerke. Der Krupp-Konzern hat sich inzwischen immer weiter ausgedehnt, 1913 umfasst er eine Belegschaft von 77500 Menschen und macht einen Umsatz von 441 Millionen Goldmark! 1913 Das Presbyterium Dr. Sander von der Linden Berndt Amme Heine Dieckhäuer Hahn Iding Haas Einert Stöbener Naescher Claas Binge

Frau Sch., die damals bei Krupp beschäftigt war, kennt noch die Reime, die zu dieser Zeit im Betrieb herumgingen:
»Lieber Alfred
Du sorgst für alles
Ohne Dich stünden wir elend am Dalles
Du bist der Vater
stillst Hunger und Durst
Gut schmeckt Dein Brot
Noch besser die Wurst!«


Oder:
»Krupp alle Wege
Krupp überall
Krupp heißt die Wohnung, der Keller, der Stall.«


Eine Kruppsche Wohnung kostete vor dem ersten Weltkrieg 24 Mark und umfasste 3 Räume. Im Kruppschen Konsum bekam man ein Brötchen für 2 Pfennige, ein kleines Kassler-Brot kostete 35, ein großes 68 Pfennige. Aber auch der Verdienst der Arbeiter lag niedriger, ungefähr bei 100 Mark für, 14 Tage.

1913

In das Jahr 1913 fiel auch die Einweihung der neu erbauten Apostelkirche. Doch schon ein Jahr später begann der I. Weltkrieg. Die blutigen Auseinandersetzungen zwischen den politischen Parteien, wie etwa der Kapp-Putsch, der Einmarsch der Franzosen mit dem Blutbad in der Krupp-Verwaltung und die Verhaftung des Kruppschen Führungsstabes gehörten zu der Zeit nach dem Kriege genauso wie die Inflation. Bald wirkte sich auch Hitlers Machtergreifung auf unsere Gemeinde aus, denn 1933 zogen die »Deutschen Christen« in das Presbyterium und die Verwaltung ein, um die Kirche gleichzuschalten. In dieser Zeit bildete sich die »Bekennende Gemeinde von Essen-Altenessen«, die einen besonders starken Rückhalt in Frohnhausen fand.

 1939

Doch bald schon zog sich Hitler von der Kirche zurück, und es gelang, Anhänger der »Bekennenden Kirche« in die Presbyterien zu wählen. So kam das Jahr 1939 und mit ihm der 2. Weltkrieg. Nach einer anfänglichen Ruhe setzten bald die Luftangriffe auf Essen ein. Sie wurden mit der Zeit immer stärker, und ihnen fielen die meisten Kirchen Essens zum Opfer.

1944

Am 26. März 1944 war die Apostelkirche an der Reihe. Nach dem Angriff standen nur noch der Turm und die Rückwand der Kirche. Von nun ab wurden die Gottesdienste im Gemeindesaal in der Bentheimer Straße abgehalten, der aber auch bald zerstört wurde. Seit Anfang 1945 lag Essen unter direktem Feindbeschuss und Tiefflieger griffen an. Die schlimmsten Verwüstungen richtete ein Tagesangriff am 11. März an. In Frohnhausen funktionierte kein Telefon mehr, die Wasserversorgung war lahmgelegt, keine Straßenbahn fuhr mehr. Dann kam die Anweisung, die Stadt sei von der Zivilbevölkerung zu räumen.

1949 

Im Jahr 1949 wurde auf dem Fundament des zerstörten Gemeindehauses die Apostelnotkirche errichtet, ein Geschenk der »Reformierten Kirche Nordamerikas«. Später machte man sich daran, die zerstörte Apostelkirche nach den Originalplänen ihres Erbauers, Ewald Wachenfeld, zu rekonstruieren. Am 3. November 1958 konnte sie dann wieder eingeweiht werden.
R. Jahn

Frohnhausen früher
erschienen in

Gemeindespiegel der ev. Kirchengemeinde Essen Frohnhausen Ausgabe Januar 1972 Januar 72/51
sowie in 
frohnhauser familienpost
Oktober 1973
© by author / R. Jahn






 

Frohnhausen im Jahre 2004


»Brandneu, brandheiß!« rufen die mit einem schwarzen Talar bekleideten Zeitungsverkäufer auf dem Platz vor der Apostelkirche. »Brandaktuell, die neueste Ausgabe des GEMEINDESPIEGEL!«

Die Passanten springen von ihren elektrischen Laufbändern, um noch ein Exemplar zu bekommen. Es ist das neuste Heft mit dem Datum vom 24. März 2004. Die Titelzeile verkündet: »Apostelkirche unter Denkmalsschutz!«

Ja, der GEMEINDESPIEGEL ist bekannt geworden. Anfang der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts war er bereits über das gesamte europäische Festland verbreitet. Doch 1997 gelang ihm dann endlich der Sprung nach Amerika. Seitdem erscheint die 300 Seiten starke Zeitschrift mit den dreidimensionalen Bildern in fast allen Ländern der Erde und wird in sämtliche Kultursprachen übersetzt. Frohnhausen ist zum theologischen Mittelpunkt der Welt geworden. Es vergeht keine Woche, in der nicht kirchliche Würdenträger zu einem der zahlreichen Kongresse anreisen, die in der neuerbauten CHURCHHALL in der Nähe des Berzelius-Platzes stattfinden.

Auch städtebaulich hat sich unser Stadtteil verändert. Nachdem 1990 zur Bekämpfung der Luftverschmutzung eine riesige Plexiglas-Kuppel über Essen gespannt wurde, ist es strengstens verboten, im Stadtgebiet mit veralteten Verbrennungsmotoren zu arbeiten. Auch das Rauchen außerhalb der staatlichen Rauchersalons wird mit einem Bußgeld geahndet. Bis auf die Frohnhauser, die Berliner und die Mülheimer Straße sind alle Straßen in Rasenflächen verwandelt worden. Die Bürgersteige wurden durch elektrische Laufbänder ersetzt und statt Autos benutzt man leitstrahlgesteuerte Kabinen, die man auf dem Gervinusplatz ‚mieten kann... Frohnhausen ist ein reines Wohnviertel geworden, die Geschäfte sind gänzlich verschwunden. Alle Dinge, die man benötigt, werden beim INTERNATIONALEN-WARENHAUS-KONZERN bestellt und schnellstens per Rohrpost zugesandt. Lediglich der Versand von Möbeln bereitet noch Schwierigkeiten.

Auf dem Frohnhauser Marktplatz ist das neue Redaktionshochhaus des GEMEINDESPIEGEL errichtet worden, in dem die ca. 12.000 fest angestellten Mitarbeiter stets an der neuesten Ausgabe arbeiten, denn eine Zeitschrift, die mit einer Auflage von 50 Millionen erscheint, muss für jeden Geschmack etwas bieten.

In der Empfangshalle hängen eingerahmt noch einige Exemplare des GEMEINDESPIEGEL von 1971, jenem Jahr, in dem der kometenhafte Aufstieg unseres Blattes begann.

Besonderes Aufsehen erregte die Einführung des Predigt-Automaten im Jahre 2001 in der Apostelkirche. Nachdem man das vollkommen veraltete Kirchengestühl entfernt hatte, wurde für jeden Kirchenbesucher ein Schalensessel aufgestellt, in dessen linker Lehne ein kleiner roter Knopf angebracht ist. Gefällt dem einzelnen nun die Sonntagspredigt des jeweiligen Pfarrers nicht, so braucht or nur diesen Knopf zu drücken. Sobald 45 Personen gedrückt haben, leuchtet eine rote Tafel auf, und ein anderer Pfarrer beginnt seine Predigt. Seit Einführung dieses Systems ist der Kirchenbesuch derart rapide angestiegen, dass die Apostelkirche jeden Sonntag heillos überfüllt war, bis man sich entschloss, die Predigten per Fernsehen in die Notkirche und den Gemeindesaal im Apostelhaus zu übertragen. Ja, es stimmt schon, was unser Pfarrer in seiner Predigt am vergangenen Sonntag sagte, bevor die rote Tafel aufleuchtete: Was heute Routine ist, hätte man sich 1972 nicht träumen lassen!
R. Jahn


Frohnhausen im Jahre 2004
erschienen in:
Gemeindespiegel
der ev. Kirchengemeinde Essen Frohnhausen
Ausgabe März 1973
© by author / R. Jahn







Westdeutsche Allgemeine: Der »Gemeindespiegel‚der evangelischen Kirchengemeinde Frohnhausen« in seiner letzten Ausgabe in einem satirischen  Science-Fiction-Bericht über die Gemeinde im Jahre 2004:

»Besonderes Aufsehen erregte die Einführung des Predigt-Automaten im Jahre 2001 in der Apostelkirche. Nachdem man das vollkommen veraltete Kirchengestühl entfernt hatte, wurde für jeden Kirchenbesucher ein Schalensessel aufgestellt, in dessen linker Lehne ein kleiner roter Knopf angebracht ist. Gefällt dem einzelnen nun die Sonntagspredigt des jeweiligen Pfarrers nicht, so braucht or nur diesen Knopf zu drücken. Sobald 45 Personen gedrückt haben, leuchtet eine rote Tafel auf, und ein anderer Pfarrer beginnt seine Predigt. Seit Einführung dieses Systems ist der Kirchenbesuch derart rapide angestiegen, dass die Apostelkirche jeden Sonntag heillos überfüllt war, bis man sich entschloss, die Predigten per Fernsehen in die Notkirche und den Gemeindesaal im Apostelhaus zu übertragen.