Verrat im Labor
von John Miller
Professor Hopkins, der an seinem biochemischen Institut im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums forschte, bat seinen Assistenten Arnie Smith, Inspektor Carter die Sachlage zu erklären.„Weil wir unsere Kollegin Linda Lancer verdächtigen, unsere Forschungsergebnisse an einen Chemiekonzern zu verkaufen, habe ich ihr mit einer präparierten Computerdatei eine Falle gestellt.“ Arnie zeigte Carter Lindas Computer. „Und siehe da – heute Morgen um 7:35 Uhr wurde diese Datei von Lindas Computer via E-Mail an den US-Konzern verschickt.“
„Wir hätten das dem Inspektor alles viel früher berichten können, wenn Sie nicht Ihre Mittagspause überzogen hätten“, wies Professor Hopkins Arnie Smith zurecht. Und zu Carter sagte er: „Linda kam nicht aus der Mittagspause zurück. Wir denken, sie hat sich abgesetzt!“
Inspektor Carter brauchte eine halbe Stunde, um vom Labor zu Linda Lancers Wohnung zu kommen. Er musste sich vom Hausmeister aufschließen lassen und fand Linda im Schlafzimmer auf dem Bett – tot!
Auf dem Nachttisch lagen die leere Ampulle eines Betäubungsmittels und eine Spritze.
„Mein Gott“, murmelte der Hausmeister draußen vor der Tür. „Sie war so eine nette Frau! Jeden Morgen hat sie mir die Zeitung hereingebracht, pünktlich um acht, ehe sie zur Arbeit fuhr.“
„Ist Ihnen heute an ihr etwas aufgefallen?“, fragte der Inspektor.
„Nein, sie war genauso wie immer“, sagte der Hausmeister.
Carter griff zum Handy und rief Professor Hopkins an. „Linda ist tot“, sagte er. „Der wahre Spion im Labor hat sie als Sündenbock benutzt. Halten Sie Arnie Smith unter einem Vorwand fest – er hat uns alle getäuscht und wohl auch Linda in der Mittagspause in ihre Wohnung gelockt und getötet, damit es so aussah, als habe sie aus Schuldgefühl Selbstmord begangen.“
Wie kam Carter zu diesem Schluss?
Lösung:
Lindas Wohnung lag eine halbe Autostunde vom Labor entfernt. Der Hausmeister hatte sie um acht gesehen, also hätte sie frühestens um halb neun an ihrem Computer sein können. Aber die belastende E-Mail wurde im Büro um 7.35 Uhr versendet. Das konnte nur Smith getan haben, der die angebliche Falle aufgebaut hatte. Ein weiterer Hinweis: Smith kam zu spät aus seiner Mittagspause zurück.
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| Ratekrimi Verrat im Labor - Von John Miller prisma Heft 9/2014 (C) Bulls Pressedienst & author Lizenz #C1185 |

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