Sonntag, 18. Juli 2021

Begegnung im Park

Begegnung im Park

 Von Helen Graf

 Die Sonne meint es gut. Schon den ganzen Tag scheint sie auf den Stadtpark und auf den Bänken genießen die Menschen mit geschlossenen Augen die warmen Strahlen.
  Unter den duftenden Blüten der Rhododendren hat sich auf einer einsamen Bank ein junges Paar niedergelassen, und unbeabsichtigt werde ich auf meinem Spaziergang Zeuge einer kleinen Szene.
  Sie sind beide kaum zwanzig Jahre alt. Der Junge hat seinen Arm um die Schultern des Mädchens gelegt und nun will er es zu sich heranziehen, um sie zu küssen.
  »Nein!«, sagt sie abwehrend. »Ich möchte nicht!«
  »Aber warum denn nicht?« Er ergreift zärtlich ihr Kinn.
  »Es ist etwas geschehen«, sagt das Mädchen zögernd. »Ich... möchte mich von dir trennen.«
  Jetzt, wo es heraus ist, sieht sie ihren Freund wieder an, mit einer Spur von Trotz, aber auch ein wenig Trauer im Blick.
  »Warum?«, flüstert er betroffen.
  »Ich habe jemanden getroffen ... jemanden, den ich wirklich liebe!«, erwidert das Mädchen. »Du bist mir nicht böse, ja?«
  Sie schweigt einen Augenblick und fährt dann fort: »Wir werden immer gute Freunde bleiben, nicht wahr? Doch ... du musst mir glauben... ich liebe den anderen und wir möchten bald heiraten.«
  »Heiraten!« Spöttisch kommt das Wort von seinen Lippen. Er springt auf und will fortlaufen, doch das Mädchen hält ihn zurück.
  »Lauf nicht im Zorn weg!«, sagt sie. »Versprich es mir, dass du mich in guter Erinnerung behalten wirst? Versprich es mir!«
  Unentschlossen sieht der Junge das Mädchen lange an. Dann löst sich das verkrampfte Lächeln aus seinem Gesicht und er sagt: »Ja, ich verspreche es dir!«
  Sie senkt den Blick, und dann, ganz plötzlich, stellt sie sich auf die Zehenspitzen und haucht einen. flüchtigen Kuss auf seine Lippen. Dann läuft sie schnell davon.
  Langsam geht der junge Mann in die entgegensetzte Richtung davon. Ich möchte ihm gern sagen, dass er zwar seine Geliebte verloren, doch eine Freundin für das Leben gefunden hat. Doch er wird mir nicht glauben. Es muß es selbst herausfinden.

 

 

Wussten Sie schon,

  ... dass ein Künstler, den ein faules Ei trifft, zumeist verdottert wirkt.
  ...dass man zwar lauthals lachen, aber nicht leishals weinen kann?
  ...dass es Witze gibt, über die man nicht lachen kann?
  ...dass man nur dann richtig lebt, wenn man richtig geboren wurde?
  ...dass es auch Mütter gibt, die am Leben ihrer Kinder nicht ganz schuldlos sind?
  ... dass es neben Großvätern auch kleine Väter gibt?
  ...dass es gar manche Wachtel gibt, die man auch in der Jagdzeit nicht erlegen darf?
  ...dass man trotz zweier Damen im Spiel nicht immer schachmatt sein muß?

 

Werbung
Ebook bei amazon
H.P. Karr präsentiert
Mord nach Rezept - Band 10: Die Retro-Edition - mit zwei Dutzend Krimis zurück in die Achtziger


Die Achtziger – das waren die Jahre, als man noch überall rauchen durfte, der Marlboro-Mann und der Camel-Tramp im Kino Werbung machten und die Hollywood-Hits »Dirty Dancing«, »Shining« und »Zurück in die Zukunft« hießen. Zum Telefonieren benutzte man Festnetztelefone, und wenn man unterwegs war, musste man sich zum Anrufen eine Telefonzelle suchen – das waren gelbe Kabinen mit einem Münztelefon und einem gestohlenen Telefonbuch.

Zwei Dutzend clevere Kriminalstorys aus der guten alten Zeit – als im Fernsehen immer dienstags »Dallas« lief und freitags »Derrick« ermittelte. Die Hits des Jahrzehntes waren »Take On Me« von a-ha , Nena mit »99 Luftballons« und natürlich »Jeanny« von Falco. Wie immer zu Ihrem Vergnügen ausgesucht und zusammengestellt von Krimikenner H.P. Karr.
  
   
   
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen