Sonntag, 25. Juli 2021

Am Nachmittag

Am Nachmittag

 Lovestory von Helen Graf

 Sylvia öffnete leise die Wohnungstür. Aus dem Wohnzimmer klang leise Musik. Auf Zehenspitzen schlich Sylvia durch die Diele. Hans  lag auf dem Bauch vor dem Plattenspieler und studierte gerade ein dickes Buch. Ein Stapel Blätter lag neben ihm auf dem Boden. Er hatte sich Notizen gemacht. Zwischen den Zähnen hielt er einen Bleistift, während er sich mit Zeigefinger und Daumen der rechten Hand nachdenklich das Ohrläppchen rieb.
  »Störe ich dich?«, fragte sie.
  Er hob den Blick und schien keineswegs überrascht, sie hier zu sehen.
  »Aber nein, Liebes!«, sagte er und erhob sich‚ um sie in die Arme zu nehmen. »Ich glaube, ich habe für heute genug für mein Studium gearbeitet. Aber du machst so einen bekümmerten Eindruck - ist etwas passiert?«
  Sie legte den Kopf an seine Brust und spürte, wie seine Hand zärtlich über ihr Haar glitt.
  »Ja«, flüsterte sie. »Es ist etwas passiert. Du kennst doch meinen Vater...«
  »Ja, deinen Vater!«, sagte Hans mit belegter Stimme. »Paul Krumm, einer der reichsten und angesehensten Männer in der Stadt. Er bringt einem armen, mittelosen Studenten wie mir wohl keine großen Sympathien entgegen!«
  »Er möchte, dass ich einen reichen Brauereierben heirate!«, gestand sie ihm. »Heute Morgen am Frühstückstisch hat er mir gesagt, dass der junge Mann zum Wochenende zu uns kommt. Er wird bei uns wohnen, damit wir uns näher kennenlernen können!«
  »Und was hast du gesagt?«, fragte Hans.
  »Ich habe ihm klargemacht, dass ich nur dich liebe, und dass ich dich heiraten möchte, sobald du dein Examen bestanden hast. Und weißt du, wie Vater dich daraufhin genannt hat? Einen Mitgiftjäger! Für ihn bist du nur ein Mann, der sich an die Erbin einer großen Firma und eines noch größeren Vermögens herangemacht hat!«
  »Ich kann die Haltung deines Vaters verstehen!«, entgegnete der junge Mann. »Er kann ja nicht wissen, was ich für dich empfinde. Ich liebe dich, nicht das Geld, das du irgendeinmal haben wirst. Ich würde dich auch lieben, wenn du arm wie eine Kirchenmaus wärst...«
  »Vater ist daraufhin sehr wütend geworden!«, fuhr Sylvia fort. Als er erkannte, dass ich fest entschlossen bin, zu dir zu halten, hat er seinen Rechtsanwalt angerufen.«
  »Seinen Rechtsanwalt?« Hans runzelte die Stirn »Wozu hat er das getan?«
  »Er möchte heute Nachmittag sein Testament ändern. 'Wenn dieser Student dich so eingewickelt hat‹, hat er gesagt, ›dass du nicht mehr von ihm loskommst, dann soll er nicht auch noch mein ganzes Vermögen in die Hände bekommen, wenn ich einmal sterben sollte. Ich werde dich enterben!‹ Er will  ein neues Testament aufsetzen, in dem  sein ganzer Besitz und die Firma nach seinem Tod in eine wohltätige Stiftung übergehen soll. Nur, weil er verhindern möchte, dass eine reiche Frau bekommst!«
  »Aber Liebes!« Er sah sie erstaunt an. »Das ist doch kein Grund, traurig zu sein. Jetzt  können wir endlich unbelastet von allem heiraten! Niemand wird mehr denken, dass ich es darauf abgesehen habe, eine reiche Erbin zu heiraten. Denn ich liebe dich so, wie du bist, Sylvia, ob du nun eine Million erbst oder nicht. Wir werden uns eine eigene Existenz aufbauen. Ich werde für unserem Glück arbeiten... aber was ist denn, du weinst ja?«
  »Verzeih mir!« flüsterte sie. »Für einen Augenblick hatte ich wirklich gedacht, dass du dich von mir trennen würdest, wenn du die Neuigkeit erfährst. Verzeih, dass ich gezweifelt habe!«


  Wussten Sie schon,

  ...dass ein Steckenpferd nicht unbedingt ein Hengst sein muß?
  ...dass nicht jede Geige ein Streichholz ist, auch wenn man darauf zündende Musik machen kann?
  ...dass man einen Flügel auch streichen kann? Allerdings nur mit Spezialfarbe.
  ...dass nicht jeder Bayer in Leverkusen hergestellt worden ist?
  ...dass Schiffe zwar oft einen Mast haben; seltener aber einen Darm?
  ...dass es zwar Strumpfhosen, aber keine Strumpfjacken gibt?
  ...dass es zwar Strumpfhosenträgerinnen, aber keine Strumpfhosenträger gibt? ( Gürtel aber auch nicht! )

 

Ein Mord in einem verschlossenen Raum, ein tückisch arrangierter Unfall, ein vergifteter Drink – in jedem Fall ein Fall für Kommissarin Katja Kampp von der SOKO RUHR. Mit messerscharfer Kombinationsgabe und einer gehörigen Portion Menschenkenntnis ermittelt die clevere Kriminalistin innerhalb kürzester Zeit, wer der Täter ist.





Dabei ist der Leser bei diesen fünfzig Ratekrimis von H.P. Karr immer auf Augenhöhe mit der ebenso charmanten wie smarten Ermittlerin. Gemeinsam mit ihr kann er den Tätern auf Spur kommen. Denn in jeder Story gibt es mindestens einen Hinweis, der den Täter überführt. Ist es ein falsches Alibi, eine dreiste Lüge oder ganz ein dummer Fehler im Mordplan?
Katja Kampp löst den Fall auf jeden Fall – Sie auch?

H.P. Karr
Ein Fall für Kommissarin Katja Kampp
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